Indische Aktivistinnen gingen für die Öffnung der Moschee für Frauen auf die Straße. Hier bei einer Demonstration im Jänner 2016.

Foto: APA/AFP/PUNIT PARANJPE

Die historische Moschee Haji Ali Dargah in Indien.

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Neu-Delhi – Frauen dürfen künftig in der historischen Moschee Haji Ali Dargah in Indien auch das Innerste des Gotteshauses betreten. Die Stiftung der Moschee erklärte am Montag vor dem Obersten Gerichtshof des Landes, das bisherige Verbot für Frauen, in das Grab des dort verehrten muslimischen Heiligen einzutreten, werde aufgehoben. Allerdings werde die Errichtung spezieller Eingänge noch einige Wochen dauern.

Frauen war seit 2011 der Zutritt zu dem berühmten Mausoleum vor der Küste von Mumbai verwehrt, weil die Stiftung die Anwesenheit einer Frau am Grab eines verehrten Heiligen als "schwere Sünde" betrachtete. Im August ordnete jedoch ein Gericht an, das Eintrittsverbot für Frauen aufzuheben, da es gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung verstoße. Dagegen zog die Stiftung vor das Oberste Gericht – änderte nun aber ihre Meinung.

Verbote für Frauen aufheben

Die Organisation Bharatiya Muslim Mahila Andolan begrüßte den Schritt als "Sieg für die Frauenrechte" und äußerte die Hoffnung, dass sich auch in anderen religiösen Stätten des Landes, die Beschränkungen für Frauen haben, etwas ändert. So ist Frauen auch der Zutritt zum Inneren einiger hinduistischer Tempel verwehrt.

Die Haji Ali Dargah Moschee liegt auf einer kleinen Insel vor der Küste von Mumbai und ist über einen Damm bei Ebbe erreichbar. Jede Woche besuchen zehntausende Menschen die berühmte Stätte, darunter neben Muslimen auch Hinduisten und TouristInnen. Gebaut wurde sie zu Ehren eines reichen Muslims, der seinen Besitz weggab und auf Pilgerreise nach Mekka ging. (APA, 25.10.2016)