Das Surface Studio findet viel Lob, dürfte sich nach Ansicht von ersten Testern aber nicht als massenhaft verbreiteter Rechner durchsetzen

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Nach monatelangen Gerüchten hat Microsoft am Mittwoch tatsächlich einen direkten Konkurrenten für Apples iMacs vorgestellt. Das neue Surface Studio soll zur ersten Wahl für Menschen in kreativen Berufen und das Glanzstück von Microsofts Hardware-Abteilung werden. Erste US-Journalisten, die schon Zeit mit dem Surface Studio verbringen konnten, zeigen sich grundsätzlich von der Verarbeitung und den neuen Ideen begeistert.

Lob für Bildschirm

Es handle sich um eine "große Sache für Kreative", urteilt etwa TheVerge. Besonderes Lob findet das Surface Dial, mit dem zusätzlich zu Keyboard, Maus und Pen neue Eingabewege probiert werden. Ars Technica lobt vor allem den "wunderschönen Bildschirm", der etwa Farben hervorragend anzeigt. Auch Gizmodo schwärmt von der "fantastischen Auflösung". Das Design stößt prinzipiell ebenso auf positive Rückmeldungen. Ars Technica versichert etwa, dass sich das Surface Studio tatsächlich sehr einfach zu einem riesigen Tablet umwandeln lässt.

Spezielle Zielgruppe

Allerdings gibt es auch Kritikpunkte. PCWorld merkt an, dass die Specs des Geräts zwar in Ordnung, aber nicht "State of the Art" seien. Außerdem fühlten sich Maus und Tastatur nicht optimal verarbeitet an. Das größte Problem – wenn man dies denn als Problem betrachten will – sehen aber fast alle Schnelltests in einem fehlenden Massenanspruch. Das Surface Studio, das rund 3.000 Dollar kosten wird, richtet sich dezidiert an Designer, Zeichner, Architekten und ähnliche Berufsgruppen.

Hoher Preis

Der "normale" User, der auf seinem Rechner etwa Dokumente bearbeiten oder Games spielen will, kann mit den neuen Funktionen nur wenig anfangen – muss für sie aber durchaus ordentlich bezahlen. "Fast hätte ich einen Grund gehabt, von meinem iMac zu wechseln", heißt es etwa bei Gizmodo. Doch die Redakteurin wüsste nicht, was sie mit den Funktionen des Surface Studio anfangen könnte. Auch Ars Technica spricht von einer "im Endeffekt sehr merkwürdigen, speziellen Maschine", die Microsoft gebaut habe.

Der Konzern dürfte darauf hoffen, über großen Anklang bei sogenannten "Beeinflussern", die etwa auf Social Media präsent sind, das eigene Image aufzupolieren. Das sich das Surface Studio als Massenrechner durchsetzt, glaubt hingegen keiner der Tester. (red, 27.10.2016)