Matthias Mayer ist nach zehn Monaten verletzungsbedingter Auszeit startklar für die neue Saison.

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Mayer blickt auf "ein interessantes Jahr" zurück.

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Wien – Die Auszeit war lange genug. Matthias Mayer will endlich wieder Skirennen fahren. "Ich freue mich irrsinnig darauf, ich habe Feuer in mir." Am 26. November steigt der Speedspezialist in Lake Louise in den Weltcup ein.

Sein letztes Rennen fuhr Mayer am 19. Dezember in Gröden. Nicht zu Ende. Der 26-jährige Kärntner wurde von einer Welle ausgehoben, stürzte. Diagnose: zwei gebrochene Brustwirbel. Die Saison war vorbei. Mayer wurde operiert. Rund zwei Monate lang war er zum Nichtstun verurteilt. "Ich habe mir viele Skirennen angeschaut, das hat mir getaugt."

"Interessantes Jahr"

Nach einem Urlaub im Februar sei es aufwärts gegangen. "Ich habe ein interessantes Jahr hinter mir", sagt Mayer. Er musste sich "von ganz unten" wieder nach oben arbeiten. Aus Mayers Sicht eine durchaus wertvolle Erfahrung. "Ich habe mir Zeit gelassen, bin es mit Ruhe angegangen." In der Ruhe liegt die Kraft, sagt man. Mayer ist ziemlich gut trainiert. "Ich habe mehr Muskelmasse als vor einem Jahr."

Mayer war nicht zum ersten Mal verletzt. Im Vorjahr warf ihn eine Schuhrandprellung zurück, vor zwei Jahren ein Innenbandeinriss im Knie und eine Wirbelsäulenprellung. "Ich möchte einmal eine Saison lang verletzungsfrei bleiben", sagt der Sieger von drei Weltcuprennen.

Drittes Comeback in Lake Louise

Zum dritten Mal gibt er sein Comeback in Lake Louise. Ein Ort, den Mayer durchaus mag. Dreimal war er hier schon Zweiter. Sein Ziel bei der Rückkehr? "Ein Top-fünf-Platz." Nachsatz: "Ich bin aber auch nicht böse, wenn ich Zehnter werde." Nach Lake Louise kommt Beaver Creek, dann Val d'Isère und dann Gröden.

Mayer hat sich mit der Rückkehr auf die Saslong auseinandergesetzt. Im Sommer ist er die Piste hinuntergewandert. Den Sturz hat er sich mehrmals angeschaut und genau analysiert. Er trug damals eine Airbagweste, die sich vor dem Sturz aufpumpte und den Aufprall minderte. Mayer: "Der Airbag war das Beste, was mir passieren konnte." Also wird er die Schutzweste auch künftig tragen. Inzwischen sei sie auch weiterentwickelt worden.

Flüchtlinge aufgenommen

Die Auszeit nutzte Mayer nicht nur für Ruhe, Reha und Training. Gemeinsam mit seinem Fanklub unterstützt er einen Jugendlichen, der an den Special Olympics teilnehmen will. Bis vor kurzem wohnten zwei Flüchtlingsfamilien aus dem Irak bei Familie Mayer. Vor allem seine Mutter sei sozial sehr engagiert. Mayer selbst ging etwa mit den Kindern Ski fahren. Aller Anfang war schwer.

Mayers Weg zurück war auch nicht einfach. Mittlerweile ist er in den Trainings wieder voll dabei. Das Saisonziel? "Ich schaue, dass ich Schritt für Schritt wieder an die Weltspitze komme." (Birgit Riezinger, 28.10.2016)