Mussten sich von Richard verabschieden: die Gilmore Girls.

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Maude Flanders' letzte Augenblicke.

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Achtung, Spoiler: Wenn Sie bei "Grey's Anatomy", "Game of Thrones" oder den "Gilmore Girls" nicht auf dem neuesten Stand sind, lesen Sie besser sehr vorsichtig weiter. Für alle anderen gilt: Lasset uns gemeinsam trauern.

Etwas läuft gewaltig schief am Seattle Grace Hospital. Nirgendwo sonst sterben so viele Krankenhausangestellte vor der Zeit. Flugzeugabstürze, Autounfälle, Explosionen – die Ärzte werden im Lauf der Staffeln nur so dahingerafft. Gerade erholte man sich noch vom Ableben des Dr. McSexy, da ging es schon McDreamy an den Kragen.

Getoppt wird das Ärztesterben in Serie nur vom offensichtlichsten Anwärter auf den Titel "Serie, die die meisten ihrer Helden tötet" – "Game of Thrones". Hier zittert man sich von Folge zu Folge, da es nicht nur möglich, sondern sehr wahrscheinlich ist, dass die Helden und Heldinnen, die einem am Herzen liegen, einen grausamen Tod erleiden. Aber schließlich ist auf dem Eisernen Thron nur Platz für eine Person.

Wie sehr mussten Fans schon leiden, wenn ganze Familien auf Hochzeiten ermordet und den allercoolsten Typen die Köpfe zerquetscht wurden wie reife Pfirsiche, vermeintliche Helden gleich in der ersten Staffel enthauptet oder Liebespaare durch den Pfeil eines Kindes endgültig auseinandergerissen wurden. Ach, auch der Tod von Schattenwölfen kann einen mitten ins Herz treffen.

Achtung, Spoiler!
Leon Andrew Razon Compilations

Sterben in Stars Hollow und in Springfield

Der Tod wird auch in der Fortsetzung der "Gilmore Girls" eine Rolle spielen, ist doch Edward Herrmann, der Darsteller des herzensguten Richard Gilmore, 2014 verstorben. Wie die drei Gilmore Girls mit dem Tod ihres Vaters, Großvaters und Ehemanns umgehen, wird in den vier Folgen sicherlich thematisiert werden. Und auch die Simpsons verschont der Sensenmann nicht. War der Tod von Maude Flanders zumindest am Anfang noch tragikomisch, brachte ihr plötzliches Ableben doch so etwas wie den Ernst des Lebens in die Serie, die in jeder Halloween-Episode willkürlich Hauptfiguren um die Ecke bringt, um sie danach in den regulären Folgen weiterspielen zu lassen, als wäre nichts gewesen.

Trauer oder wichtig für die Geschichte?

Stirbt ein Serienheld, an dem man ehrlich gehangen hat, so ist die Trauer groß. Aber auch das plötzliche Ableben eines gefürchteten Serienschurken stellt einen vor die wichtige Frage, ob die Serie nicht mit einem Schlag unglaublich langweilig geworden ist, jetzt, da niemand mehr dem Helden das Leben zur Hölle macht. Gleichzeitig wirkt das Sterben in Serien aber auch als Katalysator für die Geschichte, öffnet den Drehbuchautoren neue Erzählmöglichkeiten und entwickelt die anderen Charaktere weiter.

Gehört der Tod zu Serien dazu?

Den Tod welches Serienhelden haben Sie betrauert? Wen wünschen Sie sich aus dem Jenseits zurück? Welcher Serientod hat einer Geschichte gutgetan? Und welche Sterbeszene in einer Serie ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben? (aan, 3.11.2016)