Canberra – Der politische Streit um die Einführung gleichgeschlechtlicher Ehen in Australien geht weiter. Eine für Februar angesetzte Volksbefragung über die Zulassung der Homo-Ehe wird nun voraussichtlich doch nicht stattfinden. Am Montagabend kippte der Senat in Canberra eine entsprechende Gesetzesvorlage der konservativen Regierung von Premierminister Malcolm Turnbull.

Die Regierungskoalition hat in der zweiten Parlamentskammer keine Mehrheit. Turnbull hatte seinen noch konservativeren Koalitionspartnern vor der Wahl im Juli versprochen, eine Volksabstimmung zu dem Thema abzuhalten. Eine Mehrheit der australischen Bevölkerung ist für die Homo-Ehe. Eine Umfrage zeigte im August 62 Prozent Zustimmung. Gegen eine Volksbefragung hatten sich die oppositionelle Labor-Partei, die Grünen und auch viele Vertreter sexueller Minderheiten ausgesprochen. Labor-Chef Bill Shorten forderte am Dienstag erneut die Einführung gleichgeschlechtlicher Ehen per Parlamentsbeschluss. (APA, 8.11.2016)