Martin Harnik muss sich möglicherweise hinter Marcel Sabitzer einreihen.

Foto: APA/Jäger

Wien – Martin Harnik droht im WM-Qualifikationsspiel in Wien am Samstag (18 Uhr, live ORF 1) gegen Irland die Reservistenrolle. Marcel Sabitzer, sein Konkurrent am rechten Flügel, erzielte im Oktober beim 2:3 in Serbien einen Treffer und sorgte in den vergangenen Wochen mit RB Leipzig in der deutschen Bundesliga für Furore.

Daher wäre es für Harnik nicht verwunderlich, sollte er gegen den EM-Achtelfinalisten zunächst auf der Bank Platz nehmen müssen. "Er hat seine Sache im Team zuletzt sehr gut gemacht, außerdem spielt er sehr gut bei Leipzig", sagte der Hannover-Legionär. "Wenn ich nicht spiele, bin ich sicher nicht beleidigt. Ich habe schon bewiesen, dass ich Joker-Qualitäten habe."

Harnik versäumte die Oktober-Partien wegen einer Wadenverletzung. Dass aus den Duellen mit Wales und Serbien nur ein Punkt herausschaute, wollte der 29-Jährige nicht überbewerten. "Die Gruppe ist extrem ausgeglichen. Ich glaube, dass bis zum Schluss alles eng bleiben wird."

Harte Nuss

Eng wird es auch deshalb, weil das ÖFB-Team nicht so erfolgreich wie in der vergangenen EM-Qualifikation startete. "Aber damals hatten wir in Moldawien großes Glück und es waren einige Spiele dabei, die auch in die andere Richtung hätten kippen können. Diese Quali war nicht immer souverän, doch am Ende glücklich und verdient."

Irland sei ein äußerst unangenehmer Gegner. "Die Iren stehen für Leidenschaft, Zweikampfstärke und Kompromisslosigkeit. Ich würde dreimal lieber gegen Ibrahimovic spielen als gegen solche Kampfsäue wie die Iren", meinte Harnik. "Wir spielen zu Hause, das Match ist ausverkauft, und wir wollen natürlich gewinnen. Doch das wird eine harte Nuss."

Das nötige Selbstvertrauen hat sich Harnik zuletzt beim Klub aufgebaut – in den vergangenen drei Pflichtspielen für Hannover erzielte er fünf Treffer. "Ich habe gebraucht, bis ich wieder in Form gekommen bin, weil ich die Vorbereitung größtenteils versäumt habe. Aber jetzt kann ich wieder über 90 Minuten spielen und treffe derzeit auch das Tor, das macht Spaß."

Hannover liegt in der zweiten Liga auf Rang vier, einen Punkt hinter dem Relegationsrang und vier hinter dem ersten Fixaufstiegsplatz. "Es ist schöner, um den Aufstieg als gegen den Abstieg zu spielen", sagte Harnik. Der 61-fache Teamspieler (14 Tore) kann dem Dasein in der zweithöchsten deutschen Spielklasse auch Positives abgewinnen. "Es ist auch schön, einmal etwas anderes zu sehen, eine coole Erfahrung." Allerdings: "Ein zweites Jahr brauche ich das nicht." (APA, 9.11.2016)