68,5 Prozent haben sich laut Statistik Austria noch nie gegen Grippe impfen lassen.

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Jeden Herbst stellt sich die Frage nach der Grippeimpfung. Wie stark die Viren zuschlagen und wie intensiv die Grippesaison verlaufen wird, lässt sich nicht vorhersagen. Erwiesen ist, dass die Impfung ein wirksamer Schutzschild gegen eine Influenzaepidemie ist. Denn sie hilft, die Zahl der Erkrankungen deutlich zu vermindern.

"Die Impfung mildert die Schwere und die Dauer der Grippe ab, so man überhaupt erkrankt", sagt Rotkreuz-Chefarzt Wolfgang Schreiber. "Die Grippe ist eine Infektion der Atemwege, ausgelöst durch einen Virus. Sie kann für ältere Menschen und chronisch Kranke lebensbedrohende Folgen haben. Einen echten Schutz bietet nur die Impfung."

Der ideale Zeitraum für die Impfung ist von Oktober bis November, noch vor Beginn der Grippewelle, die meist zwischen Jänner und März auftritt. In den Wintermonaten infizieren sich fünf bis 15 Prozent der Bevölkerung und viele davon erkranken. Wie intensiv die Grippesaison verläuft, hängt von der Verbreitung des Erregers ab. Diese schreitet umso rasanter voran, je weniger Menschen geimpft sind. "Wenn weite Teile der Bevölkerung, vor allem auch Kinder, geimpft sind, werden auch alle anderen viel seltener krank. Davon profitieren neben den Nicht-Geimpften auch Ältere ab etwa 60 Jahren, bei denen die Impfung deutlich schlechter wirkt", erklärt Schreiber.

Impfraten rücklaufig

Allerdings sind die Impfraten in Österreich rückläufig. "Mein Eindruck aus der Spitalspraxis ist, dass die Bereitschaft zur Impfung etwas geringer geworden ist", so Schreiber. Laut Statistik Austria geben 68,5 Prozent der Österreicher an, noch nie gegen Grippe geimpft worden zu sein.

Das Grippevirus ist ein wandelbarer Gegner – es verändert sich von Jahr zu Jahr. Die Weltgesundheitsorganisation überwacht die Grippeaktivität und gibt eine Empfehlung für die Zusammensetzung der Impfstoffe. Auf dem österreichischen Impfplan ist die Influenza Fixstarter, empfohlen wird die Impfung einmal jährlich. Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen ab 65 Jahren sind besonders gefährdet für schwere Verläufe: Mehr als 60 Prozent aller mit Grippe verbundenen Krankenhausaufenthalte und rund 90 Prozent der Todesfälle fallen in diese Altersgruppen. (red, 11.11.2016)