Andreas Eschbach, "Aquamarin". € 18,50 / 406 Seiten. Arena-Verlag, Würzburg 2015

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Ort und Zeit der Handlung: 2151, neotraditionalistische Zone. Ich-Erzählerin Saha hat Angst vor Wasser und ist aufgrund seltsamer "Wunden", die sich niemals schließen, vom Schwimmen befreit; das macht sie in Seahaven zur Außenseiterin. Sie wird gemobbt, ist der "Prinzessin" des Ortes verhasst.

Bei einer ihrer Gemeinheiten stürzt Saha in ein Becken und ertrinkt – beinahe. Alles ändert sich: Sie versteht die Gabe, die sie ihrer körperlichen Anomalie verdankt. Doch für solche wie sie gibt es im Neotraditionalismus keinen Platz: Gentechnik ist verboten, ihr droht die Verbannung.

Aquamarin ist hervorragend: vordergründig eine in typischer Andreas-Eschbach-Manier klar, bildhaft und spannend erzählte Science-Fiction-Story, ein Verschling-Buch erster Güte. Zugleich das Porträt eines feudalistischen Überwachungsstaats, einer verlogenen Gesellschaft, die sich die Technik vor den ideologischen Karren spannt und ganz nach Gusto nutzt oder verbietet, solange es den eigenen Zielen dient. Die beste Nachricht: Teil zwei erscheint im Juli 2017. (Helmuth Santler, Album, 11.11.2016)