Tokio – Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg haben die japanischen Streitkräfte einen militärischen Einsatzbefehl im Ausland bekommen. Soldaten sollen im Krisenland Südsudan bedrängten UNO-Friedenstruppen und verbündeten Einheiten zur Hilfe kommen. Sie dürften Warnschüsse abgeben, auf lebensbedrohliche Gefahren reagieren sowie gegnerisches Feuer erwidern, teilte die Regierung am Dienstag in Tokio mit.

Der geplante Einsatz ist der erste dieser Art nach dem Inkrafttreten der umstrittenen Sicherheitsgesetze im März, die beschränkt Kampfeinsätze der bisher "Selbstverteidigungsstreitkräfte" genannten Truppen im Ausland ermöglichen. Die Gesetze gelten als größte Änderung der japanischen Sicherheitspolitik seit dem Zweiten Weltkrieg. Im Rahmen eines UN-Einsatzes sind japanische Soldaten bereits seit 2012 im Südsudan, um Infrastruktur aufzubauen. Das Recht zum Waffeneinsatz beschränkte sich dabei auf den Selbstschutz. (APA, 15.11.2016)