Wie stehen Sie zur Selbstständigkeit?, fragte Amway – Familienunternehmen für Konsumgüter – Umfrage-Teilnehmer in 45 Ländern.

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Es zeigt sich: 77 Global sehen 77 Prozent die Selbständigkeit positiv, 43 Prozent wären dafür offen, selbst zu Gründen.

Foto: Amway Global Entrepreneurship Report

DACH-Raum: In der Schweiz wird die Selbstständigkeit am positivsten gesehen, gefolgt von Österreich und Deutschland.

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66 Prozent der Österreicher haben laut aktuellem Amway Global Entrepreneurship Report eine positive Einstellung zur Selbständigkeit. Das sind um 15 Prozent mehr als noch im Vorjahr (51 Prozent). Gemeinsam mit Japan (2016: 78 Prozent) verzeichnet Österreich damit den höchsten Anstieg im internationalen Vergleich.

Norbert Kailer, Vorstand des Instituts für Unternehmensgründung und Unternehmensentwicklung der Johannes Kepler Universität Linz, zu den Gründen: "Die gezielte Förderung des Unternehmergeistes auf mehreren Ebenen wirkt. So hat die einschlägige Berichterstattung in allen Medien über Start-Ups und Erfolge von Jungunternehmen deutlich zugenommen. Politische Aussagen zur Bedeutung des Unternehmergeistes und zur Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen nehmen zu. Nicht zuletzt wird auch die Infrastruktur weiter ausgebaut, insbesondere durch die Förderung von Inkubatoren, studentischen Prä-Inkubatoren und Accelerator-Programmen."

Im DACH-Raum liegt die Schweiz mit 88 Prozent vor Österreich, Deutschland mit 63 Prozent dahinter. Global sehen 77 Prozent die Selbständigkeit positiv (2015: 75 Prozent), europaweit sind es 74 Prozent (2015: 72 Prozent).

Für mich eine Möglichkeit?

Die Studie fragte nicht nur die Einstellung zur Selbständigkeit ab. Sie untersuchte auch, ob die Befragten für sich persönlich die Gründung ihres eigenen Unternehmens in Betracht ziehen. In Österreich sehen trotz deutlich verbesserter Einstellung zur Selbständigkeit unverändert 29 Prozent diesen Berufsweg als persönliche Option. Deutschland liegt mit 27 Prozent dahinter, die Schweiz mit 45 Prozent voran.

Deutliche Rückgänge gab es in einigen global aufstrebenden Märkten: Sechs Prozent weniger Türken können sich den Start ihres eigenen Unternehmens vorstellen (Rückgang auf 46 Prozent). Unter den Mexikanern sind es sieben Prozent weniger (Rückgang auf 73 Prozent), unter den Chinesen um 11 Prozent weniger Rückgang (auf 51 Prozent). Das stärkste Minus von 13 Prozent gab es in Vietnam, wo sich nur mehr 58 Prozent mit dem Gedanken anfreunden können, sich selbständig zu machen.

Im weltweiten Schnitt sind 43 Prozent offen für die Gründung ihres eigenen Unternehmens, europaweit sind es 39 Prozent. Die Lateinamerikaner können sich am häufigsten den Schritt in die Selbständigkeit (71 Prozent) vorstellen. Dahinter folgen die Asiaten (50 Prozent) und Nordamerikaner (47 Prozent).

Österreich mehr Unternehmergeist

Der 2015 eingeführte Amway Entrepreneurial Spirit Index (AESI) kombiniert drei Faktoren: Die Erwünschtheit Unternehmer zu sein, die Stabilität des Gründungswillens gegenüber der Ablehnung von Freunden und Familie sowie die Einschätzung des eigenen Wissens und der eigenen Ressourcen.

Im Schnitt liegt der AESI weltweit bei 50, in Europa bei 45. Spitzenreiter sind Vietnam mit 81, Indien mit 80 und Thailand mit 74. Die Schweiz erreicht mit 45 genau den europäischen Durchschnitt, als nächstes DACH-Land folgt Österreich mit 36, zuletzt Deutschland mit 34. Schlusslichter sind Bulgarien und Japan mit jeweils 26. (red, 18.11.2016)