Podgorica – Die montenegrinische Sonderstaatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen zu dem mutmaßlichen Putschversuch vom 16. Oktober nun auf zwei russische Staatsbürger ausgeweitet. Medien hatten schon zuvor gemeldet, dass auch gegen drei weitere serbische Bürger ermittelt wird.

Den bisherigen Ermittlungsergebnissen zufolge war der vereitelte Putsch von den beiden Russen organisiert worden. Demnach sollte eine als Putschisten angeworbene Serbengruppe in der Wahlnacht das Parlament besetzen und Gewalt auslösen. Geplant gewesen sei außerdem die Ermordung von Langzeitpremier Milo Đukanović, hieß es.

"Kriminelle Organisation"

Die Sonderstaatsanwaltschaft teilte nun mit, dass auch ein Mitglied aus den politischen Strukturen der Demokratischen Front, der führenden Oppositionspartei, der "kriminellen Organisation" angehört habe. Konkreteres wurde allerdings nicht angegeben. Ministerpräsident Đukanović hatte der prorussischen Opposition kürzlich die Beteiligung an dem Komplott zu seiner Ermordung vorgeworfen. Die Demokratischen Front wies die Vorwürfe zurück.

Am Vorabend der Parlamentswahlen am 16. Oktober waren in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica 20 Serben festgenommen worden, darunter ein ehemaliger Befehlshaber einer serbischen Sonderpolizeieinheit. 14 Serben befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft. Nach jüngsten Erkenntnissen der Sonderstaatsanwaltschaft sollen sie für den geplanten Putsch von zwei Russen Ende September 200.000 Euro kassiert haben. (APA, 18.11.2016)