Wien – In Wien ist ein Mann wegen Misshandlung seiner Lebensgefährtin in Haft genommen worden. Nach bisherigem Ermittlungsstand hat der 37-Jährige der Frau in den vergangenen Jahren mehrfach schwere Verletzungen zugefügt. Gestern, Samstag, vertraute sich die 38-Jährige der Polizei an.

Der Festnahme waren Schläge und Drohungen des Mannes vorangegangen, die Frau zu töten. Dann sperrte der 37-Jährige sie und die gemeinsamen drei Kinder in der Wohnung ein und ging weg. Mit einem eigentlich schon kaum mehr funktionsfähigen alten Schlüssel, der sich noch in einer Lade befand, habe es die 38-Jährige geschafft, die Wohnungstür zu öffnen. In der Tokiostraße im Bezirk Donaustadt habe die Frau einen Passanten gebeten, telefonisch die Polizei zu verständigen, berichtete deren Sprecher Thomas Keiblinger am Sonntag. Das eigene Handy hatte ihr der 37-Jährige weggenommen.

Die Frau war den Angaben zufolge bereits mehrfach in ärztlicher Behandlung, unter anderem mit gebrochenen Rippen und einer Ellbogenfraktur, hatte ursprünglich aber stets behauptet, die Verletzungen aus eigenem Verschulden erlitten zu haben. Die Kinder dürften von Prügelattacken verschont geblieben sein,. "Allerdings hat die Frau Ohrfeigen bekommen, wenn zum Beispiel eines der Kinder zu laut war", sagte Keiblinger. (APA, 20.11.2016)