Eine Teilnehmerin der nationalen Kundgebung gegen Gewalt an Frauen in Bern.

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Brüssel – Die EU-Kommission hat angesichts des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November ihre Forderung bekräftigt, "ein für alle Mal diesen klaren Menschenrechtsverletzungen ein Ende zu setzen". In einer gemeinsamen Erklärung des Vizepräsidenten der Kommission, Frans Timmermans, mit der Hohen Beauftragten Federica Mogherini und Justizkommissarin Vera Jourova wird betont: "Das Maß ist voll."

Weiterhin seien Frauen und Mädchen sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU Opfer von Gewalt in den verschiedensten Formen. Weltweit würden sie noch immer in ihren eigenen Wohnungen geschlagen, sexuell und finanziell ausgebeutet. Vergewaltigungen, Verstümmelungen und Zwangsehen seien weiter an der Tagesordnung. Eine von drei Frauen in der EU habe in ihrem Leben bereits eine Form der geschlechtsspezifischen Gewalt erfahren, heißt es in der Erklärung, die mehrere weitere EU-Kommissare unterzeichnet haben.

Jede 20. Frau Opfer von Vergewaltigung

Jede 20. Frau sei bereits einmal vergewaltigt worden, sagte Jourova. Es gehe darum, eine konzentrierte Aktion in Form einer europaweiten Kampagne gegen Gewalt an Frauen zu starten. "Die Botschaft lautet: Sag Nein, Stopp der Gewalt gegen Frauen." Die Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt müssten ermutigt werden, Anzeige zu erstatten. Polizeikräfte müssten geschult und Strukturen geschaffen werden, um die Opfer zu unterstützen.

Bei bewaffneten Konflikten und Naturkatastrophen seien Frauen und Mädchen besonders gefährdet. In solchen Situationen eskalierten Gewalt, Erpressung, Menschenhandel, Ausbeutung und zahlreiche Formen geschlechtsspezifischer Gewalt. Während sich Millionen Frauen und Mädchen auf der Flucht befinden oder Schutz in Flüchtlingslagern suchten, würden sie sich noch größeren Gefahren durch andere Flüchtlinge, Menschenhändler oder in manchen Nicht-EU-Ländern sogar durch Behörden ausgesetzt sehen. Deshalb müsse die Kommission unermüdlich daran arbeiten, diese Zustände zu beseitigen. (APA, 24.11.2016)