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Francois Fillon hat gute Chancen, die Stichwahl zwischen ihm und Alain Juppé am Sonntag zu gewinnen.

Foto: REUTERS/Eric Feferberg

Paris – Nach der finalen TV-Debatte liegt einer Umfrage zufolge Francois Fillon im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der französischen Konservativen vorne. 57 Prozent sprachen sich am Donnerstag für den 62-Jährigen aus, von den Anhängern der Konservativen sogar 71 Prozent. Gewinnt Fillon am Sonntag die Stichwahl gegen seinen Rivalen Alain Juppé, hat er beste Chancen bei der Präsidentenwahl im Mai.

In der TV-Debatte warf Fillon seinem Rivalen vor, keine grundlegenden Reformen zu planen. "Er bleibt im System, will es nur verbessern. Mein Projekt ist hier radikaler", sagte Fillon. Fillon will unter anderem 500.000 Stellen im Öffentlichen Dienst streichen und die Staatskassen um 100 Milliarden Euro entlasten. Zudem strebt er eine umfassende Reform des Gesundheitssystems an und setzt dabei auf mehr private Vorsorge.

Juppé sagte, er wolle bei den Reformen weniger "brutal" vorgehen als Fillon. Es sei unrealistisch, 500.000 Beamte zu entlassen. Juppé selbst will nur halb so viele Stellen im Staatsdienst streichen und setzt die möglichen Einsparungen Budget etwas niedriger an.

Juppé will Sozialmodell verbessern

Fillon warf Juppé im Gegenzug zu große Zaghaftigkeit vor: "Alain Juppé will nicht wirklich etwas ändern. Wenn man will, dass das Land wieder auf die Beine kommt, müssen sich alle anstrengen", betonte er. Juppé entgegnete, er wolle das bestehende Sozialmodell verbessern und nicht "zerstören".

Beide Politiker übten scharfe Kritik am sozialistischen Amtsinhaber Francois Hollande. Dieser habe sein Versprechen gebrochen, die Arbeitslosigkeit deutlich zu senken. Beide Politiker der konservativen Partei Die Republikaner setzen auf eine Abkehr von der 35-Stunden-Woche und eine Anhebung des Pensionsantrittsalters von 62 auf 65 Jahre. Fillon hat zudem Steuererleichterungen für Unternehmen in Aussicht gestellt.

An den Vorwahlen der Republikaner können alle Bürger teilnehmen – nicht nur Mitglieder der konservativen Partei. (APA, 25.11.2016)