Banjul – Im westafrikanischen Gambia haben die Behörden bei der Präsidentenwahl die Telefon- und Internetverbindungen gekappt. Wie die Tageszeitung "Fatu" am Donnerstag berichtete, waren sowohl staatliche als auch private Anbieter unterbrochen.

Die Herrschaft des seit 22 Jahren autokratisch regierenden Staatschefs Yahya Jammeh ist bei diesem Urnengang zum ersten Mal ernsthaft bedroht. Sein stärkster Herausforderer Adama Barrow wird von sieben Oppositionsparteien unterstützt. Der 51-jährige Jammeh, seit einem Militärputsch 1994 im Amt, will eine weitere fünfjährige Amtszeit.

Der Wahlkampf war Menschenrechtlern zufolge geprägt von Drohungen gegenüber der Opposition und von Dutzenden politisch motivierten Festnahmen. Rund 900.000 der knapp zwei Millionen Gambier sind zur Stimmabgabe aufgerufen. Ergebnisse werden am Freitag erwartet. Die frühere britische Kolonie gehört UN-Daten zufolge zu den ärmsten Staaten der Erde. (APA, 1.12.2016)