Wien – Das von Saudi-Arabien finanziert König-Abdullah-Zentrum für Interreligiösen Dialog (KAICIID) mit Sitz in Wien hat seinen Generalsekretär, den saudischen Diplomaten Faisal bin Muammar, für weitere vier Jahre im Amt bestätigt. Das beschlossen die vier Gründungsstaaten – Saudi-Arabien, Österreich, Spanien und der Vatikan als Beobachter – bereits Ende Oktober, sagte KAICIID-Pressesprecher Peter Kaiser am Donnerstag auf Anfrage der APA.

Das Zentrum ist 2011 als internationale Organisation gegründet worden und hat sich dem Austausch zwischen den Weltreligionen verschrieben. Zuletzt führte es Projekte zur besseren Verständigung von Geistlichen verschiedener Glaubensrichtungen in afrikanischen Staaten und der Krisenregion Syrien und Irak durch.

Bin Muammar führt das Zentrum seit seiner Gründung. Neben seiner Tätigkeit als Generalsekretär ist er auch als Berater des saudischen Königs Salman tätig und gilt nach KAICIID-Angaben in dieser Funktion im Rang eines Ministers ohne Portefeuille.

Das KAICIID steht immer wieder in der Kritik. Gegner werden dem Zentrum vor, ein Feigenblatt für die Menschenrechtsverletzungen des saudischen Herrscherhauses zu sein. In Saudi-Arabien ist die öffentliche Ausübung anderer Religionen als dem sunnitischen Islam unter Strafe verboten. (APA, 1.12.2016)