Den Haag – Der ugandische Rebellenkommandant Dominic Ongwen muss sich ab Dienstag vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag wegen Kriegsverbrechen verantworten. Dem einstigen Kindersoldaten werden in 70 Anklagepunkten unter anderem Vergewaltigung und die Entführung von Kindern vorgeworfen, die als Kindersoldaten oder Sexsklavinnen missbraucht wurden.

Zwischen 2001 und 2005 soll Ongwen als Kommandant der ugandischen Rebellenorganisation Lord's Resistance Army (LRA) zudem für zahlreiche Angriffe in Norduganda verantwortlich gewesen sein. Auf seinen Befehl hin sollen laut Anklage Zivilisten ermordet oder bestialisch verstümmelt worden sein. Die christlich-fundamentalistische LRA wird beschuldigt, seit dem Beginn ihrer Rebellion 1987 mehr als 100.000 Menschen getötet und 60.000 Kinder verschleppt zu haben. (APA, 5.12.2016)