Sarajevo – Acht mutmaßliche Kriegsverbrecher sind am Dienstag auf dem Gebiet der nordwestlichen bosnischen Gemeinde Prijedor festgenommen worden. Den einstigen Angehörigen der bosnisch-serbischen Polizei und der Streitkräfte wird vorgeworfen, im Juli 1992 an der gesetzwidrigen Festnahme von rund 120 Bosniaken (Muslimen) in der Ortschaft Miska Glava teilgenommen zu haben.

Die Festgenommenen, darunter 15 Minderjährige, wurden nach dreitägiger Folter erschossen. Ihre Leichen wurden nach Kriegsende (1992-95) in mehreren Massengräbern in der Region entdeckt.

Nur einige wenige der rund 120 Opfer überlebten die Erschießung. Ihre Aussagen seien von außerordentlicher Bedeutung für die Aufklärung des Kriegsverbrechens gewesen, teilte die bosnische Staatsanwaltschaft in einer Aussendung mit, aus der bosnische Medien am Dienstag zitierten. (APA, 6.12.2016)