Besonders wer im Schnee unterwegs ist, sollte seine Augen vor der UV-Strahlung schützen.

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In der kalten Jahreszeit haben es unsere Augen schwer. Durch Kälte, Wind und trockene Luft in überheizten Räumen kommt es vermehrt zu tränenden oder trockenen Augen. Besonders Kontaktlinsenträger sind betroffen.

Dass beheizte Räume die Augen belasten, ist keine Neuigkeit. Die trockene Luft führt dazu, dass der natürliche Tränenfilm, der das Auge befeuchtet, es mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, schneller verdunstet. Auch dient dieser Film den Lidern als Gleitmittel, stellt eine schützende Barriere zur Atmosphäre dar und unterstützt die Sehfähigkeit. "Trocknet das Auge aus, kann dies zu unangenehmen Jucken oder Brennen der Augen führen, aber auch ein verstärktes Tränen der Augen verursachen", sagt Anton Koller, Bundesinnungsmeister der Augenoptiker und Optometristen. Deshalb ist es besonders wichtig, in der kalten Jahreszeit auf ein gutes Raumklima zu achten und für ausreichende Luftfeuchtigkeit im Innenraum (etwa 50 bis 60 Prozent) zu sorgen.

Die Tränen fließen

Aber nicht nur die trockene Heizungsluft belastet während des Winters die Augen. Kälte und Wind machen es den Augen zusätzlich schwer und sorgen für einen vermehrten Tränenfluss. Umso wichtiger ist es, seine Augen auch im Winter mit einer Sonnenbrille zu schützen. Diese wehrt nicht nur den kalten Wind ab und bietet damit einen Schutz für die Augen. Auch die UV-Strahlung werde im Winter von den Meisten unterschätzt, betont Koller.

Hinzu kommt der niedrige Sonnenstand bereits am frühen Nachmittag, aber auch morgens. Ohne Sonnenschutz wird zu diesen Zeiten Autofahren zum riskanten Unterfangen. Damit die Sicht nicht zu sehr abgedunkelt ist, eignen sich graue oder braune Gläser besonders gut, da sie Farben fast neutral wiedergeben, aber trotzdem einen hohen Schutzfaktor haben.

Herausforderung für Kontaktlinsenträger

Mit zusätzlich erschwerten Bedingungen haben Kontaktlinsenträger im Winter zu kämpfen. Deren Augen sind besonders vom Austrocknen gefährdet. Alte Kontaktlinsen, ein unvollständiger Lidschluss und die überflüssige Nutzung von Tränenersatzmitteln fördern den Trocknungsprozess zusätzlich. Bewusste Lidübungen sind hier der erste und wirksamste Ansatz gegen trockene Augen – das gilt auch für Nicht-Kontaktlinsenträger. Durch den (bewussten) Lidschlag wird die Tränendrüse "ausgewunden", Tränenflüssigkeit verteilt sich über die Augenvorderfläche und die leer gewordene Drüse stellt frische, sauerstoff- und nährstoffreiche Tränenflüssigkeit für den nächsten Lidschlag bereit. Bewusstes Kneifen der Augen fördert zusätzlich die Tränenproduktion.

Auch ausreichendes Trinken wirkt unterstützend. Von der zusätzlichen Verwendung von Tropfen rät Anton Koller hingegen ab: "Die Tropfen zerstören die dreischichtige Tränenkomposition und es kann bis zu mehreren Stunden dauern bis der Tränenfilm mit seinen Schichten wieder so aufgebaut ist, wie er sein muss." (red, 7.12.2016)