Bukarest – In Rumänien haben Sonntag früh die Parlamentswahlen begonnen. Es wurde damit gerechnet, dass die Sozialdemokraten (PSD) wieder stärkste Kraft im Parlament werden würden. Umfragen zufolge könnten sie um die 40 Prozent der Stimmen bekommen. Die Nationalliberale Partei (PNL) und die populistische "Union rettet Rumänien" (USR) kämen demnach gemeinsam auf 35 bis 40 Prozent der Stimmen.

Im November 2015 waren Ministerpräsident Victor Ponta und seine sozialdemokratisch geführte Regierung im Zuge von Massenprotesten und Korruptionsvorwürfen zurückgetreten. Seitdem amtiert eine Regierung von Fachleuten unter Vorsitz des ehemaligen EU-Landwirtschaftskommissars Dacian Ciolos. PNL und USR treten für Ciolos' Verbleib als Regierungschef ein. Die Sozialdemokraten wünschen sich dagegen ihren Parteichef Liviu Dragnea als Ministerpräsidenten – auch wenn dieser wegen Wahlbetrugs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde.

Die Wahllokale sind bis 20.00 Uhr MEZ geöffnet. Kurz nach Wahlschluss sollen Ergebnisse von Wählerbefragungen veröffentlicht werden. Erste Hochrechnungen nach Auszählung von Stimmzetteln will das Zentrale Wahlbüro in der Nacht auf Montag bekanntgeben. (APA, 11.12.2016)