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Er editierte Artikel wie "Berchtesgarden", wo er Informationen zu Hitlers Leben am Obersalzberg ergänzte, schrieb über Nazi-Kampfpanzer und den "Deutschen Orden": Jetzt ist der Wikipedia-Autor "Magister" in das Schiedsgericht der Online-Enzyklopädie gewählt worden. Das ruft heftige Proteste hervor, weil der Nutzer gleichzeitig Funktionär der rechtspopulistischen AfD ist. Gleich drei Mitglieder des Schiedsgerichts sind – vermutlich deshalb – seit der Wahl von "Magister" zurückgetreten.

Rücktritte

In der Wikipedia ist nun laut Meedia ein heftiger Streit um das politische Engagement des Users entbrannt. Das Schiedsgericht ist die oberste Instanz, die über Streitfälle entscheidet. Besonders kontrovers werden solche wiederum vor allem bei politischen Themen geführt. Einige Nutzer stört es daher prinzipiell, dass ein Funktionär einer Partei dort vertreten ist. Andere stoßen sich dezidiert an dessen rechtspopulistischer Einstellung.

Sperren

Ob es zu weiteren Rücktritten kommt, ist unklar. AfD-Funktionär "Magister" ist inzwischen offenbar von einem weiteren Autor mit Klarnamen "geoutet" worden. Daraufhin hagelte es eine Sperre für diesen Nutzer, wie Meedia berichtet. Die Grabenkämpfe dürften also weitergehen. Zuletzt war sogar von "Gesinnungskontrolle" und "dem Versuch, Wikipedia zu infiltrieren" die Rede. (red, 14.12.2016)