Thomas Schreiner lieferte eine Gala-Vorstellung in der stärksten Basketball-Liga Europas.

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Andorra la Vella/Wien – Ein kräftiges Lebenszeichen kommt von Österreichs Basketball-Legionären. Thomas Schreiner und Rasid Mahalbasic lieferten in der spanischen Bundesliga (ACB) geradzu furiose Leistungen ab. ÖBV-Kapitän Schreiner gewann mit Andorra gegen Unicaja Malaga, Mahalbasic servierte mit Real Madrid auch keinen Jausengegner ab.

Schreiners Statistik: 19 Punkte (5/8 3er, 4/4 Freiwürfe, Topscorer!), 4 Assists und 3 Steals in nur 18 Minuten beim 92:87 gegen Malaga. Der 29-Jährige netzte im dritten Viertel dreimal von der Dreierlinie und sorgte in der Schlussphase mit zwei Ballgewinnen und zwei Freiwürfen fast im Alleingang für die Entscheidung.

Nationalteam-Kollege Rasid Mahalbasic durfte mit seinem neuen Verein Sevilla an einer Sensation teilhaben. Beim 86:85-Sieg gegen Spitzenreiter Real Madrid verbuchte der ÖBV-Center 16 Zähler (6/7 2er, 4/4 Freiwürfe) in 23 Minuten.

Schreiner, der mit Andorra in der aktuellen Saison auch schon den FC Barcelona schlagen konnte, ist mit einer 8:5-Bilanz punktgleich mit der Euroleague-Star-Truppe Baskonia und Malaga Sechster und hat gute Chancen auf eine Teilnahme am Copa-del-Rey-Turnier.

Schwere Zukunft

In Sachen Nationalteam sieht es für Österreich derzeit nicht so gut aus. Die ernüchternde EM-Qualifikation im verwichenen Sommer hat den ÖBV wieder zurückgeworfen. Die erste EM-Teilnahme seit 1977 muss auf die lange Bank geschoben werden. Für die nächste Aufgabe, die Vorqualifikation für die WM 2019, ist noch nicht einmal die Teamchef-Frage geklärt.

Österreichs bisheriger Basketball-Teamchef Kestutis Kemzura unterschrieb vor kurzem beim türkischen Erstligisten Darussafaka Dogus. Der Litauer wird unter David Blatt den Assistant Coach geben.

Laut ÖBV ist Kemzura dennoch Plan A für den kommenden Sommer. Der 46-Jährige hatte nach dem Scheitern in der EM-Quali offengelassen, ober er das Nationalteam weiter betreuen wolle. Umsonst wird es die Dienste Kemzuras freilich nicht geben.

"Wir müssen noch klären, wie die Fenster sind, in denen gespielt wird. Es ist derzeit für alle Coaches, Agenten und Manager schwer einzuschätzen, wie sich das entwickelt, weil es etwas völlig Neues ist", heißt es von Seiten des ÖBV.

Die FIBA startet für den kommenden WM-Zyklus ein neues Qualifikationsformat, in dem Österreich in einer Dreier-Gruppe auf Albanien und die Niederlande trifft. Die Top zwei kommen in die nächste Runde der europäischen Vorqualifikation, die im November 2017 beginnt. Der Weg wird nicht kürzer. (vet, 28.12.2016)