Wien – In Interviews mit dem "Standard" und dem "Kurier" zeigte sich die scheidende Belvedere-Direktorin Agnes Husslein-Arco in der Causa um Compliance-Verstöße uneinsichtig. "Ich weiß bis heute nicht genau, was man mir vorwirft", sagte sie im "Standard".

Im "Kurier" bemängelte Husslein außerdem, dass ihr die Prämienzahlung für das Jahr 2015 vorenthalten würde. "Der Jahresabschluss ist längst abgesegnet worden, ich habe alle Kriterien übererfüllt. Die Prämie macht immerhin ein Drittel meines Gehalts aus", so Husslein.

Im Kulturministerium weist man die Vorhaltungen der scheidenden Belvedere-Chefin zurück. Derzeit würde von Juristen geprüft, ob bei Compliance-Verstößen eine Auszahlung rechtlich möglich sei, so Sektionschefin Andrea Ecker zur APA. Eine Entscheidung erwarte sie hier Anfang kommenden Jahres.

Weiters nicht stehen lassen wollte Ecker Hussleins Aussage: "Ich habe bewusst, um Kosten zu sparen, auf ein Dienstauto verzichtet." So sei erst im Frühjahr ein Audi A6 als Dienstwagen für die Museumschefin geordert worden.

Agnes Hussleins Vertrag war nach dem Bekanntwerden von Verstößen gegen hausinterne Compliance-Bestimmungen im Oktober nicht mehr verlängert worden. Sie leitete das Belvedere seit 2007 und übergibt 2017 an ihre Nachfolgerin Stella Rollig. (APA,red, 30.12.2016)