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Hauptverursacher von Feinstaub sind laut einer Aussendung des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) Industrie, Heizen und Verkehr.

Foto: AP/Martin Meissner

Wien – Die Feinstaubbelastung des Jahres 2016 ist in Österreich wieder deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen 15 Jahre gelegen. Der Wert ist laut einer vorläufigen Bilanz des Umweltbundesamts ähnlich wie in den bisher am niedrigsten belasteten Jahren 2014 und 2015. An Messstellen in Graz und Kärnten wurden die Grenzwerte aber überschritten.

Besonders niedrig belastet waren laut der Bilanz der Norden und Nordosten. Zahlreiche Messstellen in Wien, Nieder- und Oberösterreich registrierten 2016 die wenigsten Überschreitungen des Grenzwertes für den Tagesmittelwert von 50 µg/m3 seit Beginn der Messung. Überschreitungen des Grenzwertkriteriums nach IG-L (mehr als 25 Tagesmittelwerte über 50 µg/m3) wurden 2016 an zwei Messstellen in Kärnten (Klagenfurt und Ebenthal) und an vier Messstellen in der Steiermark (Graz) registriert.

Warmes Wetter

Der wesentlichste Faktor für die vergleichsweise niedrige Belastung 2016 war – wie schon 2014 und 2015 – das warme Wetter in allen Wintermonaten. Zusätzlich gab es wenige Inversionslagen – also Wettersituationen, in denen sich der Feinstaub in bodennahen Luftschichten anreichert. Auch der grenzüberschreitende Schadstofftransport aus Ostmitteleuropa trat vergleichsweise selten auf.

Hauptverursacher von Feinstaub sind laut einer Aussendung des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) Industrie, Heizen und Verkehr. "Der Kfz-Verkehr verschmutzt die Luft durch seine Abgase, durch Reifen- und Bremsabrieb sowie durch Aufwirbelung. Je kleiner die Feinstaubpartikel, umso stärker beeinträchtigen sie die Gesundheit", sagte VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen. Größerer Feinstaub (PM10) bleibe in den oberen Atemwegen (Nase, Rachen) "hängen". Die kleinsten Partikel (PM0,1 bis PM1) könnten hingegen bis in die Lungenbläschen und in den Blutkreislauf eindringen und bei den Organen chronische Entzündungen verursachen.

Die vorläufige Feinstaubbilanz 2016 beruht auf vorläufigen Daten aus den Luftgütemessungen der Ämter der Landesregierungen und des Umweltbundesamtes. Die Qualitätssicherung der Daten wird im zweiten Quartal 2017 abgeschlossen, erst damit werden auch die definitiven Grenzwertverletzungen festgestellt. (APA, 2.1.2017)