Hongkong – In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong hat der Korruptionsprozess gegen den ehemaligen Verwaltungschef Donald Tsang begonnen. Tsang, der wegen mehrfacher Amtsvergehen angeklagt wurde, beteuerte laut einem Bericht der "South China Morning Post" zum Prozessauftakt am Dienstag seine Unschuld.

Tsang wird unter anderem vorgeworfen, sein Verhältnis zum Hongkonger Geschäftsmann Bill Wong Cho-bau verschleiert zu haben. So soll Tsang in seiner Amtszeit von dem Unternehmer zu günstigen Konditionen ein Luxusappartment gemietet haben, dessen Medienunternehmen sich zum gleichen Zeitpunkt um eine neue Übertragungslizenz bei Hongkongs Behörden bemüht hatte.

Bis zu 21 Jahre Haft

Der 72-Jährige Tsang war von 2005 bis 2012 Regierungschef von Hongkong. Es wird erwartet, dass der Prozess gegen ihn etwa 20 Tage dauert. Sollte Tsang in allen Anklagepunkten verurteilt werden, drohen ihm bis zu 21 Jahre Haft.

Das Verfahren gegen Tsang ist der größte Korruptionsprozess in der asiatischen Finanzmetropole, seit vor zwei Jahren der ehemalige Vize-Regierungschef Rafael Hui verurteilt wurde. Hui hatte von eine Bau-Magnaten der Stadt Bestechungsgelder in Höhe von 8,5 Millionen Dollar angenommen. (APA, dpa, 3.1.2017)