Athen – Die griechische Polizei hat eine der gefährlichsten griechischen Linksterroristinnen festgenommen. Es handelt sich um Pola Roupa, eines der führenden Mitglieder der Untergrundorganisation "Revolutionärer Kampf", wie die griechische Polizei am Donnerstag über den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte.

Roupa leistete keinen Widerstand. Sie hatte eine Pistole bei sich, wie ein Polizeioffizier Reportern in Athen sagte. Roupa und ihr Mann, Nikos Maziotis, waren von griechischen Gerichten in Abwesenheit zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt worden.

Panzerfaust

Die linksextremistische Organisation hatte in den vergangen Jahren mehrere Terroranschläge in Griechenland verübt: 2007 feuerten Mitglieder des "Revolutionären Kampfes" eine Panzerfaust auf die Botschaft der Vereinigten Staaten in Athen ab. Verletzt wurde niemand. Es folgten mehrere Bombenanschläge auf Banken und Regierungsgebäude. Ein Ableger der Organisation, die "Gruppe der Volkskämpfer", hatte Ende Dezember 2013 Schüsse auf die Residenz des deutschen Botschafters in Athen abgefeuert. Verletzt wurde niemand.

Roupa und ihr inhaftierter Ehemann gelten als äußerst gefährlich. Roupa hatte im Februar 2016 versucht, ihren Mann aus einem Hochsicherheitsgefängnis nahe Piräus zu holen. Dazu mietete sie einen Hubschrauber und bedrohte den Piloten mit einer Pistole. Nach einem Kampf der beiden, bei dem auch zwei Schüsse fielen, die den Piloten aber nicht trafen, scheiterte der Ausbruchsplan. Der Pilot konnte landen. Roupa gelang die Flucht. Seitdem soll sie mehrere Banken ausgeraubt haben. (APA, 5.1.2017)