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Kaum erspäht, war er auch schon wieder weitergezogen: Am Montag passierte ein Asteroid, der erst rund 48 Stunden davor entdeckt worden war, die Erde in geringem Abstand.

Foto: REUTERS/NASA/ESO/red

Tucson – Erneut ist nur Stunden nach seiner Entdeckung ein mittelgroßer Asteroid knapp an der Erde vorübergeflogen: Der Brocken mit der Bezeichnung 2017 AG13 hat am Montag um 13.50 Uhr MEZ in etwa halber Monddistanz die Erde passiert, wie das Jet Propulsion Laboratory der Nasa mitteilte.

Erstmals gesichtet wurde der Asteroid am Samstag im Rahmen des Catalina Sky Survey der University of Arizona. Nasa-Wissenschafter schätzen aufgrund der aktuellen Beobachtungen, dass 2017 AG13 zwischen 15 und 34 Meter groß und mit einer Geschwindigkeit von 16 Kilometern pro Sekunde unterwegs ist.

"Das Objekt hat sich sehr schnell und sehr nahe an uns vorbeibewegt", sagt der Astronom Eric Feldman. "Und es wird auch die Umlaufbahn der Venus kreuzen." Eine echte Gefahr für die Erde bestand allerdings nicht. Wissenschafter der Purdue University in West Lafayette, Indiana, haben berechnet, mit welchen Auswirkungen bei einem direkten Einschlag zu rechnen gewesen wären.

Explosion in der Erdatmosphäre

Hätte 2017 AG13 – von dem die Forscher annehmen, das es sich um einen porösen, nicht allzu kompakten Asteroiden handelt – die Erde in einem Winkel von 45 Grad getroffen, wäre er wahrscheinlich bereits in der oberen Atmosphäre explodiert. Die dabei freiwerdende Energie entspricht der Explosion von rund 30 Hiroshima-Bomben, auf der Erdoberfläche hätte das allerdings nicht so dramatische Auswirkungen.

Am ehesten könnte man die Folgen des Einschlags mit jenen des Meteors von Tscheljabinsk vergleichen, der eine ähnliche Größe besaß. Der Meteor explodierte am 15. Februar 2013 30 Kilometer über der Millionenstadt im Ural. Die dabei freigesetzte Druckwelle zerstörte tausende Fensterscheiben und verletzte rund 1.500 Menschen.

Einschläge wie dieser geschehen im Durchschnitt alle 150 Jahre. Annäherungen von Objekten vergleichbarer Größe passieren dagegen wesentlich häufiger. Laut dem Direktor des Planetary Science Institute, Mark Sykes, stehen der Erde im Jänner noch etwa 38 weitere Besuche durch Near Earth Objects bevor – das sind zumindest jene, von denen wir jetzt schon wissen. (tberg, 11.1.2017)