Berlin – Eine klare Mehrheit der Deutschen befürwortet eine rechtliche Gleichstellung bei der Ehe für Lesben und Schwule – aber nach wie vor halten viele Homosexualität für "unnatürlich". Wie eine in Berlin von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes veröffentlichte repräsentative Studie ergab, befürworten 83 Prozent der Deutschen Ehen zwischen zwei Frauen oder zwei Männern.

Ehe für alle

18 Prozent gaben demnach aber an, sie hielten Homosexualität für "unnatürlich". Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders, erklärte: "Die Zustimmung zur Gleichstellung bei der Ehe war noch nie höher – das zeigt, dass die Gesellschaft hier viel weiter ist als die Politik."

Sie nannte es ein "trauriges Zeichen", dass es in Deutschland anders als in 14 Staaten Europas noch immer keine "Ehe für alle" gebe. "Wir brauchen eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und die vollständige rechtliche Gleichstellung, auch bei der Adoption", forderte Lüders. (APA, 12.1.2017)