Bild nicht mehr verfügbar.

Matthias Mayer springt Richtung Ziel.

Foto: APA/EPA/Groder

Bild nicht mehr verfügbar.

Und lässt sich dort vom Betreuerteam feiern.

Foto: Reuters/Foeger

Bild nicht mehr verfügbar.

Ein Jubelschrei, ...

Foto: Reuters/Foeger

Bild nicht mehr verfügbar.

... die erste Gams ist eingepackt.

Foto: APA/EPA/Groder

Kitzbühel – Aller guten Dinge sind und bleiben drei. Matthias Mayer hat am Freitag den Super-G in Kitzbühel gewonnen und dabei den dreifachen Saisonsieger Kjetil Jansrud, der diesmal nur Neunter wurde, klar distanziert. Der 26-jährige Abfahrtsolympiasieger aus Kärnten setzte sich auf der Streifalm um neun Hundertstel einer Sekunde vor dem Italiener Christof Innerhofer durch und avancierte somit zum ersten österreichischen Super-G-Sieger seit dem Überraschungserfolg von Marcel Hirscher im Dezember 2015 in Beaver Creek. Der Schweizer Beat Feuz (+0,44) komplettierte als Dritter das Podest. Gröden-Abfahrtssieger Max Franz (0,59) wurde Fünfter.

Für Mayer, der für den 50. Weltcupsieg des ÖSV in Kitzbühel sorgte, war die erfolgreiche Jagd nach seiner ersten goldenen Gams "ganz speziell", weil es ein harter Kampf gewesen sei, nach seinem Sturz in Gröden 2015 wieder zurückzukommen. Auf der Saslong hatte er sich einen Brustwirbelbruch zugezogen, er fiel für den Rest der Saison aus. Am Freitag habe er "einfach voll angedrückt". Besonders freute Mayer, dass er es nun wieder wage, "voll zu fahren" und dass es "super aufgegangen" ist. "Kitzbühel ist das Größte, wirklich Wahnsinn."

Sieg in der Traverse

Die entscheidenden Hundertstel holte er auf der Traverse heraus. Das Rennen war selbst für einen Super-G eine überraschend flotte Angelegenheit, bei der Speedpiloten klar im Vorteil und Techniker wie Marcel Hirscher ohne Auftrag waren. Der Salzburger haderte bereits vor dem Start mit der Streckenführung, verlor wie viele andere Kontrahenten auf dem letzten Abschnitt über die Traverse bis ins Ziel einige Zehntel. Hirschers Befürchtung nach der Besichtigung bewahrheitete sich. "Es tendiert mehr zur Abfahrt, was sehr schade ist. Wahrscheinlich bin ich heute ziemlich fehl am Platz." Er landete in seinem dritten Super -G in Kitzbühel mit 1,80 Sekunden Rückstand auf Platz 24 und sprach von einer "Themenverfehlung".

Mit Startnummer 13 kommend, feierte Mayer hingegen den vierten Weltcupsieg seiner Karriere, den zweiten im Super-G nach Saalbach 2015. In Kitzbühel war er bereits zweimal – 2013 um 13 und 2015 um sechs Hundertstel – am Sieg vorbeigeschrammt. Seit 2009, als Klaus Kröll ganz oben stand, hatte kein Österreicher mehr einen Super-G in Kitzbühel gewonnen.

Den Triumph zum Greifen nahe hatte Franz – allerdings ohne es zu ahnen. Bis zur dritten Zwischenzeit lag er voran, riskierte aber im Schlussteil alles, weil er sich zurück wähnte, und verlor noch sieben Zehntel. "Der Ski hat sein eigenes Ding durchgezogen." Eine besondere Genugtuung war der zweite Platz für Innerhofer, dem es zuletzt schwerfiel, sich, "ohne viel nachzudenken, zu überwinden". Schmerzen im Knie und im Rücken sowie eine lädierte Wade machten dem 32-Jährigen schwer zu schaffen, er musste deshalb nicht nur Wengen, sondern auch das Abschlusstraining in Kitzbühel auslassen.

Gerissene Serie

Jansrud gab zu, "viel zu aggressiv gefahren" zu sein. Als bester Norweger verpasste Aleksander Aamodt Kilde (0,46), der Schnellste im finalen Training, als Vierter das Podest ganz knapp. Seit Jeongseon im Februar 2016 stand damit erstmals in einem Super-G kein Norweger auf dem Treppchen.

Am Samstag (11.30 Uhr) geht erstmals seit 2013 wieder eine Hahnenkammabfahrt in voller Länge über die Streif. Mayer will "den Flow aus dem Super-G mitnehmen". Hirschers nächster Auftritt ist am Sonntag (10.30/13.30) der Slalom auf dem Ganslernhang, wo wieder ein Duell mit dem vierfachen norwegischen Saisonsieger Henrik Kristoffersen ansteht.(Thomas Hirner, 21.1.2017)