Der Feldspatz (Passer montanus) war bei der heurigen Wintervogelzählaktion der meistgesehene Gast in den heimischen Gärten.

Foto: APA/BIRDLIFE ÖSTERREICH/HANNAH ASSIL

Wien – Mehr als 8.800 Hobbyornithologen haben vom 6. bis 8. Jänner bei der heurigen Wintervogelzählaktion der Vogelschutzorganisation BirdLife mitgemacht. Dem Rekord an teilnehmenden Vogelfreunden steht ein leichter Rückgang bei den beobachteten Vögeln gegenüber, Anlass zur Sorge gibt es aber nicht. "Siegervögel" sind die Sperlinge: Der Feldsperling flog erstmals auf Platz eins, der Haussperling (Spatz) landete auf Platz drei.

Eine anhaltend positive Bestandsentwicklung ist bei der Amsel zu beobachten, die sich nach dem Amselsterben wieder stabil erholt, berichtete BirdLife. Die Anzahl der in Büschen brütenden Vogelarten wie das Rotkehlchen blieb insgesamt gleich.

Die meisten Meldungen zur Wintervogelzählung gingen aus Niederösterreich ein, dicht gefolgt von Oberösterreich, dem Bundesland mit der höchsten Steigerung der Teilnehmer (plus 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und der Steiermark.

Rückgang kein Grund zur Besorgnis

Insgesamt gab es heuer etwas weniger Betrieb am Futterhäuschen: durchschnittlich 38 Vögel pro Garten. Diese Entwicklung ist in allen Bundesländern zu beobachten, jedoch mit Unterschieden: Den geringsten Rückgang verzeichneten Niederösterreich und die Steiermark mit je einem Minus von zwei Vögeln pro Garten im Vergleich zum Mittel der Vorjahre. Den höchsten Rückgang verzeichneten das Burgenland (minus sieben Vögel) und Vorarlberg (minus sechs Vögel pro Garten im Mittel der Vorjahre).

"Es besteht kein Grund zur Besorgnis", sagte Gabor Wichmann, stellvertretender Geschäftsführer von BirdLife Österreich. "Dieser Rückgang an gezählten Vögeln ist vor allem auf die Höhlenbrüter – dazu gehören unter anderem Kohlmeise, Blaumeise und Kleiber – zurückzuführen. Sie wurden weniger häufig in den Gärten beobachtet und wenn, dann in kleineren Trupps." Ein Zusammenspiel an komplexen Faktoren dürfte dafür verantwortlich sein.

"Das vergangene Frühjahr war nass und kalt, mit Schneefällen bis weit in den April hinein", erklärte der Experte. "Das führte zu einem schlechten Bruterfolg der Höhlenbrüter, der lokal sogar zu völligen Ausfällen der Kohl- und Blaumeisen-Brut führte. Zudem fehlt den Höhlenbrütern zunehmend der Lebensraum, weil alte Baumbestände aus dem Siedlungsraum verschwinden." Außerdem dürfte die Kohlmeise diesen Winter seltener nach Österreich geflogen sein. Die Beobachtungen der Kohlmeise sanken um drei Prozentpunkte. (APA, red, 23.1.2017)