Der Designer Stefan Diez

Foto: Stefan Diez Office, Foto: Markus Pritzi

Vergleicht man die zeitgenössische deutsche Design-Landschaft mit der Formel I, fährt noch immer Konstantin Grcic die erfolgreichsten Rundenzeiten. Im Rennen um die Plätze auf dem Stockerl gibt es ferner Leute wie Werner Aisslinger, den Durchstarter Sebastian Herkner oder – ebenfalls flott unterwegs: Stefan Diez, einst Assistent von Grcic und Richard Sapper. Diesem widmet das Museum für Angewandte Kunst in Köln (MAKK) bis 11. Juni eine Werkschau unter dem Titel "Full House: Design by Stefan Diez".

Die Arbeiten des 1971 geborenen Designers, er gestaltete in seinem Münchner Studio unter anderem für Thonet, e15, oder Wilkhahn, werden im Museum in 23 Sektionen präsentiert, die jeweils einen ganz besonderen Moment während der Entstehung eines Objektes unter die Lupe nehmen. "Ein Entwurf darf nicht penetrant sein", sagte der ausgebildete Tischler einmal.

Stefan Diez designt Leuchten, Küchenmaschinen und Lichtschalter ebenso wie Möbel, die wie eine Autokarosserie aufgebaut sind.
Foto: Stefan Diez Office, Daniel Delang

Das schafft Diez mannigfaltig, er designt Leuchten, Küchenmaschinen und Lichtschalter ebenso wie Möbel, die wie eine Autokarosserie aufgebaut sind. Wie andere sucht Diez nach wirklich Neuem und ist dabei erfolgreich.

Stühle "Leo" von Stefan Diez
Foto: Stefan Diez Office
Bank und Tischböcke "Soba" von Stefan Diez, Japan Creative, 2015
Foto: Stefan Diez Office, Foto: Jonathan Mauloubier

Der Weg des gelernten Tischlers ist gekennzeichnet durch spielerisches Hinterfragen von Prozessen, laborhafte Materialrecherchen (seine Reisetaschen z. B. bestehen aus kunststoffbeschichteter Baumwolle, die verschweißt wird), sowie intensivem Über- und Neu-Denken von Nutzungsmöglichkeiten. (maik, RONDO, 01.02.2017)