Licht dringt durch die Jalousien, die Blumen auf der Bettdecke nehmen langsam Farbe an, der Wecker klingelt. Zeit aufzustehen. Vielen fällt das besonders schwer, wenn es draußen grau und kalt ist. Als Hauptgrund dafür machen Experten den Mangel an Serotonin im Winter aus. Was hilft beim Wachwerden?

1. Finger weg von der Schlummertaste

Das Aufstehen noch ein paar Minuten nach hinten zu verlagern, scheint verlockend – dank Snooze-Taste auf dem Smartphone (auch Wecker haben meist bereits solche Funktionen) gelingt das auch wunderbar. Das Problem: Snoozen ist nicht gesund. Kaum ist die Schlummertaste gedrückt, schaltet der Körper wieder auf Schlafmodus, anstatt sich auf das Aufwachen vorzubereiten.

Schlaf ist ohne Unterbrechungen weit erholsamer. Daher: Finger weg von der Snooze-Funktion. Lieber ein paar Minuten länger schlafen und dann gleich aufstehen.
AsapSCIENCE

Studien haben gezeigt, dass Schlaf mit Unterbrechungen wesentlich weniger erholsam ist. Wenn man sich also die letzten 30 Minuten permanent aufwecken lässt, startet man erschöpfter in den Tag.

Der gute Rat: Den Wecker gleich ein paar Minuten später stellen – dann aber auch wirklich sofort aufstehen.

2. Licht hereinlassen

Ist es dunkel, produziert der Körper das Schlafhormon Melatonin. Wer die Müdigkeit vertreiben will, sollte also morgens Helligkeit ins Zimmer lassen. Licht ist "der wichtigste Taktgeber für unsere innere Uhr im Gehirn", sagt Horst-Werner Korf, Direktor am Dr.-Senckenbergischen-Chronomedizinischen-Institut an der Universität Frankfurt. Es erhöht den Serotoninspiegel im Körper, sorgt für Energie, hilft beim Aufstehen. Überzeugte Frühaufsteher raten sogar, gleich ganz auf Vorhänge, Rollläden oder Schlafbrillen zu verzichten.

Der Neurobiologe und Journalist Peter Spork empfiehlt in seinem Buch "Wake up! Aufbruch in eine ausgeschlafene Gesellschaft", den Arbeitsweg nicht mit der U-Bahn, sondern besser zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen.

Nicht ratsam: Gleich nach dem Aufwachen darüber nachzudenken, welche Aufgaben heute anstehen.
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3. An etwas Schönes denken

Aufwachen und gleich daran denken, dass an dem heutigen Tag nichts Besonderes ansteht oder welche Aufgaben bevorstehen – sich für den Tag zu motivieren geht anders. Man sollte sich eher auf Aktivitäten konzentrieren, die Freude machen. Die Kaffeepause mit der netten Kollegin? Das Mittagessen im feinen Restaurant? Yoga am Nachmittag? Kino am Abend? Fehlt es einem an motivierenden Verabredungen und Aktivitäten, gilt gerade in der kalten Jahreszeit: vornehmen, ausmachen.

4. Duschen zum Erlebnis machen

Das erste Highlight des Tages kann eine belebende Dusche sein. "Stellen Sie sich einen MP3-Player ins Bad, hören Sie unter der Dusche Ihre Lieblingsmusik, und singen Sie mit", rät "Spiegel online". Eukalyptus-Shampoo soll laut einer Studie der Universität Wien – vor allem nach der Aufnahme über die Haut – besonders belebend und aktivierend wirken. Das Wasser kurz kalt zu drehen, weckt ebenfalls auf. Der Grund: Die Gefäße ziehen sich zusammen, und der heruntergefahrene Blutdruck steigt. Ebenso liefert ein reichhaltiges Frühstück Motivation und Energie für den Tag.

5. Dem Blick auf Facebook widerstehen

Davon, gleich nach dem Aufwachen zum Smartphone zu greifen, raten Experten ab. E-Mails, Facebook, Twitter und Instagram können frühmorgens erst recht überfordern. Offlinetätigkeiten wie Atemübungen geben hingegen Kraft.

Sich gleich in der Früh alles, was einen beschäftigt, von der Seele zu schreiben, erhöht die Aufmerksamkeit und Achtsamkeit tagsüber, sagt Kreativitäts-Trainerin Julia Cameron.
Julia Cameron

Eine Mehtode, um morgendlich "seinen Geist zu säubern", heißt "Morning Pages" und wurde von der Trainerin und Autorin Julia Cameron entwickelt: Jeden Morgen schreibt man auf drei A4-Seiten alles nieder, das einem in den Sinn kommt. "So werden Sie Negatives los und denken dann nicht mehr den ganzen Tag darüber nach", sagt Cameron. Morning Pages würden auch zu mehr Achtsamkeit und höherer Aufmerksamkeit tagsüber verhelfen. (lib, 26.1.2017)