Wien – Am Dienstag hat die Medienbehörde KommAustria die Ausschreibungen für DAB+ veröffentlicht. Ausgeschrieben wurden die Zulassungen zur Errichtung und zum Betrieb einer bundesweiten digitalen terrestrischen Multiplex-Plattform und von lokalen oder regionalen Multiplex-Plattformen auf Basis einer weiteren, bundesweiten Frequenzbedeckung, die dafür aufgeteilt werden kann.

Die Ausschreibungen richten sich hauptsächlich an Sendetechnik-Unternehmen, die Zulassungsanträge müssen aber ein zukünftiges Programmangebot bereits enthalten. "Das bedeutet, dass sich die Antragsteller bereits im Zuge der Bewerbung mit Hörfunkveranstaltern auf die Übertragung von Radioprogrammen zu einigen haben", so die Medienbehörde.

Anträge auf Erteilung der ausgeschriebenen Zulassungen müssen bis spätestens zum 12. Juni 2017, 13 Uhr, bei der Medienbehörde einlangen. Für ihre Entscheidungen hat die KommAustria dann ein halbes Jahr Zeit. Die Behörde rechnet nach Ausschreibung und Zulassung 2018 mit einem Regelbetrieb von DAB+ in Österreich.

Ohne ORF, Kronehit in Wien

Für den Empfang von DAB+ braucht es wie berichtet neue Empfangsgeräte. Seit Frühjahr 2015 läuft ein Testbetrieb für den Digitalradiostandard in Wien – ohne die großen Ukw-Player ORF und Kronehit. Kronehit-Chef Ernst Swoboda begründete seinen Ausstieg vom Testbetrieb kurz vor Start mit nach seinen Angaben geplanter DAB+-Vermarktung, die sich gegen Ukw wandte.

ORF verweigert sich auch bundesweit

ORF-General Alexander Wrabetz hat bereits angekündigt, dass der ORF seine Sender auch auf der nationalen DAB+-Plattform nicht ausstrahlen werde. Wrabetz schloss aber nicht aus, dass sich die ORF-Sendertochter ORS um die technische Plattform für DAB+ bewirbt. (red, 31.1.2017)