Bild nicht mehr verfügbar.

Der aus Hongkong verschwundene Milliardär Xiao Jianhua wurde Medienberichten zufolge zur Kooperation "überredet" und nicht gezwungen.

Foto: ap photo/next magazine

Hongkong – Der aus Hongkong verschwundene Milliardär Xiao Jianhua "hilft bei Ermittlungen" in China. Der politisch gut vernetzte Gründer der Pekinger Tomorrow-Gruppe sei zur Kooperation "überredet" und nicht gezwungen worden, berichtete die "South China Morning Post" am Donnerstag unter Berufung auf ungenannte Quellen. Ermittelt werde wegen Aktienverkäufen beim Absturz der chinesischen Börsen 2015 und Korruptionsvorwürfen gegen den früheren Vizeminister für Staatssicherheit, Ma Jian.

Chinesische Agenten hätten den Milliardär am Freitag in seinem Apartment im Hongkonger Four-Seasons-Hotel dazu bewegt, sie nach China zu begleiten. Die Umstände lösten Besorgnisse aus, chinesische Strafverfolger hätten ihre Befugnisse überschritten. Agenten aus China sind nicht befugt, in der autonomen chinesischen Sonderverwaltungsregion zu agieren. Erinnert wurde an fünf chinakritische Hongkonger Buchhändler, die vor einem Jahr ebenfalls verschwunden und teils in Haft in China wieder aufgetaucht waren.

Nach eigenen Angaben ist der gebürtige Chinese kanadischer Staatsbürger und besitzt zudem einen Diplomatenpass des Inselstaats Antigua und Barbuda. Sein Vermögen wird auf mehr als fünf Milliarden Euro geschätzt. Er soll Geschäfte mit Familien der Elite in Peking gemacht haben, darunter Verwandte von Präsident Xi Jinping. (APA, 2.2.2017)