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Tauscht die rote Krawatte gegen eine blaue: Ian Ayre.

Foto: REUTERS/Smith

München – Neuer Trainer, neue Spieler – und nun ein neuer starker Mann vom FC Liverpool: Ian Ayre, langjähriger Klub-Boss der "Reds", soll den deutschen Fußball-Zweitligisten 1860 München aus dem Chaos führen. Der 53-Jährige verlässt Ende Februar nach zehn Jahren den von Jürgen Klopp trainierten Premier-League-Verein, um künftig als Geschäftsführer die krisengeplagten Löwen wieder auf Kurs zu bringen.

"Wir haben ein klares langfristiges Ziel vor Augen: die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. Dafür brauchen wir handelnde Personen, die von der Persönlichkeit und ihren Fähigkeiten zu uns passen", sagte 1860-Investor Hasan Ismaik über seinen "Wunschkandidaten". Für Löwen-Präsident Peter Cassalette ist es "ein weiterer Meilenstein in eine positive Zukunft".

Ayre zeigte sich "gespannt auf die Herausforderung. Der TSV 1860 München hat eine lange Tradition und eine treue Anhängerschaft. Diese zwei Qualitäten machen den Klub sehr attraktiv für eine Führungsperson", betonte Ayre. Erfolg komme aber nur dann zustande, "wenn alle an einem Strang ziehen und mit einer Stimme sprechen".

Dies war in den letzten Jahren aber nicht der Fall. Bei den hochverschuldeten Sechzigern regierte vielmehr das Chaos. Etliche Trainer, Geschäftsführer und Präsidenten wurden ausgetauscht, sportlicher Erfolg stellte sich nicht ein. Aktuell befinden sich die Löwen unter dem neuen Coach Vitor Perreira erneut im Abstiegskampf. Dabei träumte Ismaik zuletzt mal wieder von der Champions League und davon, 1860 zu einem der größten Vereine Europas zu machen.

Vorschusslorbeeren

Diese hochtrabenden Pläne sollen nun mit Ayre realisiert werden. Immerhin genießt der Engländer, der seine Karriere im Fußball bei Huddersfield Town begann und 2007 zu den Reds kam, einen tadellosen Ruf. Er habe Liverpool in seiner Amtszeit "modernisiert und stabilisiert. Er hat den Klub finanziell, wirtschaftlich und strukturell komplett neu aufgestellt", hieß es in einer Mitteilung des LFC.

"Obwohl wir schon länger wissen, dass er den Verein verlassen wird, ist es heute ein schwerer Tag für uns", sagte Mike Gordan, Präsident der Fenway Sports Group, die den FC Liverpool 2010 übernommen hat. Ayre war unter anderem auch für die Verpflichtung von Klopp verantwortlich.

England-Experte und Ex-Liverpool-Profi Dietmar Hamann traut Ayre zu, 1860 nach dem Abstieg 2004 wieder nach oben zu führen. "Er ist ein richtig Guter. Beim FC Liverpool hinterlässt er ein bestelltes Feld", sagte Hamann unlängst der tz. Ayre könne sowohl "harter Hund" als auch "ein Kumpel sein, der keine Probleme hat, mal mit den Fans im Pub ein Bier zu trinken. Er liebt diese Volksnähe, die man sowohl in Liverpool als auch bei den Sechzigern braucht." (sid, 3.2.2017)