Mogadischu – Der amtierende Hassan Sheikh Mohamud hat die erste Abstimmungsrunde der Präsidentenwahl in Somalia gewonnen. In einer anschließenden Stichwahl muss er sich noch am Mittwoch drei weiteren Kandidaten stellen. Die Wahl findet aus Sicherheitsgründen im Gebäude des Flughafens der Hauptstadt Mogadischu statt. Der Flugverkehr wurde vorläufig eingestellt.

Gewählt wird der Präsident von den 329 Abgeordneten des Parlaments. Unter stark verschärften Sicherheitsvorkehrungen in Mogadischu waren 328 der 329 Abgeordneten zur Stimmabgabe erschienen. Insgesamt hatten sich 21 Kandidaten um das höchste Amt beworben.

Weitere Abstimmungsrunden

Mohamud erhielt im ersten Durchgang 88 Stimmen, gefolgt vom früheren Regierungschef Mohamed Abdullahi Farmajo mit 72 Stimmen, dem einstigen Präsidenten einer Übergangsregierung Sharif Sheikh Ahmed (49) und dem scheidenden Ministerpräsident Omar Abdirashid Ali Sharmarke (37). Für einen Sieg sind zwei Drittel der Stimmen erforderlich. Sollte keiner der Kandidaten in der zweiten Runde diese Hürde nehmen, soll es eine dritte Abstimmungsrunde geben.

Bereits am Vortag wurde Mogadischu von Hunderten somalischen Soldaten und Truppen der Afrikanischen Union abgeriegelt, um Anschlägen der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab vorzubeugen.

Zahlreiche Somalier schreiben der Wahl einen großen symbolischen Wert zu. Mehr als zwei Jahrzehnte gab es in dem Land am Horn von Afrika keine funktionierende Zentralregierung. Mohamud wurde 2012 erstmals vom Parlament zum Präsidenten gewählt. (APA, 8.2.2017)