Das Moor und seine Wegweiser unter einer dicken Eisschicht.

Foto: Reinhard Metschitzer

Die Bänke wird man im Winter wohl eher nicht nutzen wollen, dafür kann man auf dem davorliegenden Moorsee häufig eislaufen.

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Foto: Stummer Gottfried

Unterwegs erfährt man bei den Infostationen einiges über die Entstehung von Mooren, den Torfstich und die Wildtiere, die in Feuchtgebieten leben.

Foto: Gutternigg Kurt
Foto: Moorschutzverein

Als wunderbarer Winterspaziergang gestaltet sich der nur drei Kilometer lange Erlebnisweg rund um das obersteirische Pürgschachen-Moor bei Ardning. Bis vor 150 Jahren bedeckte ein riesiges Sumpfgebiet das gesamte steirische Ennstal. Ab 1863 begann die Regulierung und Begradigung der bis dahin wild verlaufenden Enns, wobei der Flusslauf um 20 Kilometer verkürzt, der Sumpf entwässert und der Landwirtschaft zugeführt wurde.

Das südlich von Ardning gelegene Pürgschachen-Moor ist eines der größten erhaltenen Moorgebiete der Steiermark. 1995 begann der Moorschutzverein Pürgschachen das Gebiet sowie angrenzende Grundstücke mit Landes- und Bundesmitteln aufzukaufen, um diese erhalten zu können. 2005 wurden dann ein Weg und vier Aussichtspunkte im Moor fertiggestellt.

Bereits bei der Anreise im Zug von Selzthal hat man einen guten Ausblick auf das Moor, da die Pyhrnbahnstrecke oberhalb des Talbodens verläuft. Vom Bahnhof geht es dann zur Ortsdurchfahrtsstraße und auf dieser leicht bergab nach Westen in Richtung Pürgschachen bis zur Bundesstraße (900 Meter). Hier befindet sich die Bushaltestelle "Ardning-Hollingerkreuz", an der man alternativ aussteigen kann. Und linker Hand gibt es noch einen Besucherparkplatz für alle, die mit dem Auto gekommen sind.

Aussichtsreiche Infos

Gut 200 Meter weiter östlich zweigt ein Güterweg zum Moor ab, nach weiteren 400 Metern ist der eigentliche Eingang erreicht (gesamte Wegstrecke bisher 1,5 km). Der Moorschutzverein hat entlang des nun folgenden drei Kilometer langen Moorweges einige Informationsstationen errichtet, vier davon sind gleichzeitig Aussichtspunkte. Der Weg führt anfangs entlang des östlichen Moorrandes, wendet sich anschließend nach Erreichen der Enns nach Westen und führt entlang der südlichen Grenze des Gebiets weiter. Unterwegs erfährt man bei den Infostationen einiges über die Entstehung von Mooren, den Torfstich und die Wildtiere, die in Feuchtgebieten leben.

Der nun folgende "Moor-Turm" liegt etwas versteckt, wenige Meter abseits des Weges, mitten im Wald und am Rand des Moores. Dieser Aussichtsturm ist eigentlich ein fünf Meter hoher Jägerhochstand mit recht abenteuerlicher Leiter. Doch der Aufstieg lohnt, denn der Blick von oben reicht weit ins Moor hinein.

Abenteuerlicher Hochstand

Zurück auf dem Hauptweg und nur wenige Meter weiter bietet der sogenannte Enns-Steg schöne Blicke auf eine tiefwinterliche Flusslandschaft mit der zäh fließenden Enns. Von der Hauptroute führt bei der Infostation "Libellenteich" rechter Hand ein Nebenweg zum Moor-Hügel, einer aufgeschütteten Kuppe mit Sitzgelegenheit mitten im Moor. Die Bänke wird man im Winter wohl eher nicht nutzen wollen, dafür kann man auf dem davorliegenden Moorsee häufig eislaufen.

Nach diesem Punkt führt der Weg in das Moorinnere und zu einer weiteren Plattform. Sie bietet neben einer beeindruckenden Aussicht auf das winterliche Moor auch eine Panoramatafel, um die umliegenden Berge zu identifizieren. Zu sehen sind Kitzstein und Bosruck, der Große Pyhrgas, der Scheiblingstein, die Frauenmauer, die Planspitze sowie der Große Ödstein.

Die zweite Hälfte des Moorweges führt nun am westlichen und am nördlichen Moorrand zurück zum Eingang des Schutzgebiets. Von dort geht es auf dem bekannten Weg retour zum Ausgangspunkt, dem Bahnhof in Ardning. (Andreas Brudnjak, 10.2.2017)