Dass die Influenza in dieser Saison österreichweit einen derartigen "Durchmarsch" gefeiert hat, führen Experten auch auf die niedrige Impfrate zurück. Nur 5,4, Prozent der Österreicher ließen sich immunisieren.

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Wien – Die diesjährige Influenza-Welle ist deutlich im Abebben. Vergangene Woche wurden in Wien rund 8.400 Neuerkrankungen an Influenza und grippalen Infekten registriert bzw. aus den vorliegenden Meldungen hochgerechnet. In der Woche davor waren es noch rund 12.600 Fälle gewesen, teilte der Grippemeldedienst der Gemeinde Wien am Dienstag mit.

Den Gipfel gab es in dieser Saison in der ersten Kalenderwoche mit 19.700 errechneten Fällen. Die im Vergleich zu den vergangenen Jahren stärkere Influenza-Welle – 2014/2015 hatte das Maximum der Neuerkrankungen binnen einer Woche in Wien rund 15.000 betragen, in den Jahren davor noch weniger – wurde möglicherweise auch durch den mangelnden Impfschutz begünstigt.

Niedrige Impfrate

Laut den Zahlen des Österreichischen Verbandes der Impfstoffhersteller (ÖVIH) haben sich nur 5,4 Prozent der Menschen gegen die Virus-Grippe immunisieren lassen. Dabei hätte die Vakzine gemäß den Aussagen des Wiener Spezialisten Herwig Kollaritsch in dieser Saison perfekt zu den auftretenden Influenza-Viren gepasst.

In der Allgemeinbevölkerung wurde in Österreich in der Influenza-Saison 2006/2007 mit einer Durchimpfungsrate von 15,4 Prozent laut dem Verband der österreichischen Impfstoffhersteller der höchste Wert erzielt. Seither ging es fast ständig bergab: 2007/2008: 12,9 Prozent, 2010/2011: 7,8 Prozent; 2011/2012: 8,3 Prozent; in der darauffolgenden Saison waren es nur noch 7,4 Prozent. 2013/2014 ließen sich nur 5,2 Prozent der Österreicher gegen die Influenza immunisieren. 2014/2015 waren es 6,5 Prozent und 2015/2016 sieben Prozent.

Ausbreitung der Vogelgrippe

Relativ stabil ist die Situation offenbar bei der "Vogelgrippe". Am Nationalen Referenzlabor für Aviäre Influenza am Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) in Mödling wurden laut deren Homepage bisher 1.169 Proben von Wildvögeln und Hausgeflügel auf das für den Menschen ungefährliche Virus A(H5N8) untersucht.

Bei 84 Wildvögeln (Brachvogel, Graureiher, Haubentaucher, Kormoran, Lachmöwe, Mäusebussard, Möwe, Reiherente, Schwan, Silbermöwe, Stockente, Sturmmöwe, Tafelente, Waldwasserläufer) in den Bundesländern Vorarlberg, Salzburg, Oberösterreich, Steiermark, Niederösterreich, Wien, Kärnten bzw. in einem Putenbetrieb in Vorarlberg und einem Geflügelbetrieb im Burgenland wurde das Virus nachgewiesen. Die Vorsichtsmaßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung gelten weiterhin. (APA, 14.2.2017)