Hannah Frey: "Zuckerfrei – die 40 Tage-Challenge."
144 Seiten, 17,50 Euro.
GU Verlag, 2017.

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Wer auf Zucker verzichtet, bekommt schönere Haut und ein besseres Körpergefühl.

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Gute Vorsätze scheitern oft an der Fantasielosigkeit. Dass wir Menschen in der industrialisierten Welt zu viel Zucker essen, ist keine große Neuigkeit. Einfach weglassen, wäre eine Lösung, doch daran scheitern die meisten schon ab dem Frühstück. Morgens kein Marmeladenbrot? Das ist für viele unvorstellbar.

Trotzdem: Wer sich aus seiner Komfortzone traut und eingefahrene Muster hinter sich lassen will, lernt seinen Körper auf ganz neue Art und Weise kennen, verspricht Hannah Frey, die Autorin dieses Buches, das als eine geistige und moralisch Unterstützung sehr hilfreich sein kann. Das Konzept: "Zuckerfrei – die 40 Tage-Challenge" geht die Sache sportlich an. Rosaroter Einband, Wissensportionen in kleinen, gut konsumierbaren Einheiten und grafisch ansprechend gestaltet, will es die Lust zur Süßigkeitenreduktion steigern.

Insulin und Regulierung

Wie sich das menschliche Gehirn und die Bauchspeicheldrüse zu den mit der Nahrung aufgenommenen Einfach-, Zweifach- und Mehrfachzuckern verhält, beziehungsweise worin der Unterschied zwischen guter und schlechter Süße liegt, erfahren die Leser auf den einführenden Seiten. Dann lernt man die vielen versteckten Zucker kennen und staunt, wie viele salzige Produkte (Knabberzeug, Essiggurken, etc.) Zucker enthalten. Die gute Nachricht: Es gibt "Alternativzucker", die mit dem Insulinspiegel nicht Achterbahn fahren.

Doch dann geht es ans Eingemachte im wörtlichen Sinn, nämlich sich für die Zuckerkarenz zu rüsten. Da geht es darum, die richtigen Lebensmittel einzukaufen – und die "unrichtigen" loszuwerden. Denn auch da lässt die Autorin keine Zweifel aufkommen: Der Körper ist "süchtig" nach Zucker und die ersten Tage des Verzichts sind eine richtige Herausforderung. "Am einfachsten ist ein clear cut, ein totaler Zuckerentzug", rät Frey.

Was man essen darf

Zuckerentzug heißt aber nicht Essensentzug. Im Gegenteil. Der überwiegende Teil des Buches besteht aus "zuckerfreien Rezepten". Was dabei auffällt: Ohne Quinoa, Chiasamen und Hirse geht es die vorgeschriebenen 40 Tage nicht mehr. Wer sich darauf einlässt, wird viele neue Lebensmittel kennenlernen. Und wer Zimt nicht mag, wird mit diesem Buch ebenfalls ein Problem haben – er wird in vielen Rezepten verwendet. Erstaunlich: Einen Schokoladenersatz, den man sich aus Datteln und Haselnüssen mischen kann, gibt es auch – er sieht am Foto wie Nutella aus.

Warum die Autorin 40 Tage lang Zuckerkarenz empfiehlt? Weil der Körper ein Gewohnheitstier ist und eine Zeit braucht, sich auf die neue zuckerreduzierte Kost einzustellen. Wer es durchhält, wird mit veränderten Geschmacksnerven, schönerer Haut und einem besseren Körpergefühl belohnt werden. Klingt doch sehr gut und verführerisch. (Karin Pollack, 19.2.2017)