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Foto: Reuters/Sprich

Am Ende überlegt man: Was wollte man noch erzählen? Was gab oder gibt es noch Lustiges, Skurriles, Ärgerliches, Interessantes? Zum Beispiel könnte man erzählen von den vielen Portugiesen, die hier im Engadin und auch in St. Moritz arbeiten. Von den teilweise extrem langen Buswartezeiten in der eisigen Kälte. Von dem vielen Italienisch, das man hier nicht nur von Touristen, sondern auch von Einheimischen in Supermärkten, in Restaurants oder in Hotels hört. Obwohl die alleinige Amtssprache in St. Moritz doch Deutsch ist. Vom Schwyzerdütsch, das man hier natürlich auch viel zu hören bekommt und das man nach zwei Wochen tatsächlich schon viel besser zu verstehen glaubt als zu Beginn. Von der Funkkommunikation der Shuttle-Fahrer, bei der jedes Statement mit "Verstande" beginnt und mit "Antworte" endet. Von den wenigen Journalistenkollegen, die das Pressezentrum mit einem Partyzelt verwechseln. Von der mangelnden Begeisterung mancher Einheimischer darüber, dass mitten im Zentrum von St. Moritz unüberhör- und auch unübersehbar auf Tirolerisch gefeiert wird. Am Ende ist man aber auch froh, dass man noch immer über Banalitäten reden kann, dass man lustig sein kann, ohne dass einem das Lachen im Hals stecken bleibt.

Am Ende war es einfach nur Glück. Dass die Kamera am Freitag zwischen den zwei Riesentorlauf-Durchgängen nicht auf einen Menschen gefallen ist, dass sich der Flieger nicht gröber in den Seilen verhakt hat, dass er sicher landen konnte. Dass man über Leistungen der Skifahrer berichten kann, über die Bedingungen, über das Wetter – und nicht über eine Katastrophe. Es war einfach nur Glück. (Birgit Riezinger, 19.2.2017)