Aus dem Gift der Kegelschnecke Conus regius haben Forscher ein neuartiges Schmerzmittel isoliert.

My Huynh

Salt Lake City – Kegelschnecken gehören zu den für Menschen gefährlichsten Meeresbewohnern, da ihre Nervengifte äußerst stark sind. Jährlich sterben einige Schwimmer und Taucher an ihren sogenannten Conotoxinen, die aber auch ihre guten Seiten für den Menschen haben könnten.

Aus dem Conotoxin der Art Conus regius jedenfalls haben US-Biologen um Baldomera Olivera (University of Utah) einen Wirkstoff namens Rg1A isoliert, der eine Alternative zu den herkömmlichen Opioiden darstellen könnte. Wie die Forscher im Fachblatt "PNAS" berichten, blockiert er Schmerzen auf einem anderen Signalweg als die morphinartigen Stoffe.

Die Ausbreitung im Körper dauert vier Stunden, und die Wirkung hielt im Tierversuch immerhin 72 Stunden lang an. Nächste, noch präklinische Tests folgen. (tasch, 20.2.2017)

Abstract

PNAS: "Inhibition of α9α10 nicotinic acetylcholine receptors prevents chemotherapy-induced neuropathic pain"