Fredy Bickel versteht den Ärger.

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Wien – Anstatt eine Aufholjagd zu starten, ist Rapid nach den ersten drei Frühjahrspartien der Bundesliga weiter in die Krise geschlittert. Das 1:2 beim WAC verschärfte am Samstag die Situation, zudem gastiert am kommenden Sonntag (16.30 Uhr) Red Bull Salzburg im Allianz-Stadion.

Sportgeschäftsführer Fredy Bickel mahnt dennoch zur Ruhe. "Es bringt nichts, jetzt hinzuhauen, die Mannschaft ist ohnehin schon verunsichert. Wichtig ist jetzt, dass wir im Umfeld ruhig bleiben und den Spielern Rückhalt geben", sagte der Schweizer der APA.

Bickel sah sich den Auftritt in Wolfsberg am Sonntag noch einmal auf Video an. "Wenn man so viele Chancen herausspielt und daraus nichts macht, ist es schwierig. Wir vergeben unsere Möglichkeiten und machen hinten Fehler, die nicht passieren dürfen", erklärte der 51-Jährige. "Man kann nicht alles schlechtreden, es waren auch gute Sachen im Spiel."

Dennoch verließ Rapid die Lavanttalarena zum sechsten Mal in elf Spielen als Verlierer, aus den letzten vier Runden hat Rapid somit nur zwei Punkte geholt. Die Europacup-Qualifikation über die Meisterschaft ist außer Reichweite. "Dort, wo wir stehen, stehen wir zu Recht", sagt Bickel, "doch es zeigt nicht die wahre Qualität der Mannschaft."

"Guter Charakter"

Der Wille sei den Spielern nicht abzusprechen, sagt Bickel. "Sie haben einen guten Charakter, sind aber verunsichert und haben mangelndes Selbstvertrauen. Wenn die ersten beiden Spiele anders ausgegangen wären, wäre es auch in Wolfsberg anders ausgegangen." Zuvor hatte es ein 1:1 gegen die Austria und ein 0:0 gegen die Admira gegeben.

Dass es in der nächsten Runde gegen die mit drei Siegen gestarteten Salzburger geht, hat für Bickel keine besondere Bedeutung. "Es ist derzeit völlig egal, welcher Gegner kommt. Unser größer Gegner im Moment sind wir selbst." Das Duell mit dem Titelverteidiger sieht er als Chance. "Ein positives Resultat würde uns sehr helfen."

Bei einer neuerlichen Niederlage hingegen würde sich der Ärger der Fans wohl weiter verstärken. In Wolfsberg ließen die mitgereisten Anhänger die Spieler deutlich wissen, dass sie auf die Verabschiedung nach Spielende keinen Wert legten. "Ich kann ihren Unmut nachvollziehen, er lässt mich auch nicht unberührt. Aber im Fokus steht die Mannschaft. Wir müssen versuchen, sie dort hinzubringen, wo sie hingehört", sagte Bickel. (APA, red, 26.2.2017)