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Amit Singhal muss bei Uber wieder gehen.

Foto: Jeff Chiu / AP

Der neue Technik-Chef von Uber, Amit Singhal, muss nach nur wenigen Wochen bei dem Unternehmen bereits wieder seinen Arbeitsplatz räumen. Grund dafür ist, dass er interne Ermittlungen gegen ihn wegen sexueller Belästigung bei seinem Ex-Arbeitgeber Google verschwieg.

Vorgeschichte

Singhal hatte erst im Jänner beim Fahrtendienstvermittler Uber angefangen, als für den Technik-Bereich zuständiger Vize-Präsident. Davor arbeitete er 15 Jahre lang in leitender Position bei Google, die er Anfang 2016 aufgab.

Uber-Chef Travis Kalanick habe Singhal am Montag zum Rücktritt aufgefordert, berichtete Redcode. Er habe nicht die Wahrheit gesagt, warum er Google verließ. Singhal veröffentlichte eine persönliche Erklärung bei Recode und in der Zeitung "USA Today", er billige solches Verhalten nicht und habe die ihm zur Last gelegten Taten auch nicht begangen.

Bei Google hatte man die Vorwürfe hingegen laut Recode sehr wohl als "glaubwürdig" eingestuft. Singhals Abgang bei Google soll demnach auch nicht vollständig freiwillig erfolgt sein. Immerhin ist er damit der Veröffentlichung der Vorwürfe und eventuellen Konsequenzen durch Google zuvorgekommen.

Uber-Probleme

Erst vergangene Woche hatte sich eine Ex-Mitarbeiterin von Uber beschwert, während ihrer Zeit im Unternehmen von ihrem Vorgesetzten sexuell belästigt, von der Personalabteilung aber nicht unterstützt worden zu sein. Generell warf sie dem Unternehmen Sexismus vor. Kalanick beauftragte umgehend den ehemaligen Justizminister der USA, Eric Holder, mit der Untersuchung der Vorwürfe.

Uber ist derzeit in der Defensive: In den vergangenen Wochen boykottierten viele Nutzer den Fahrtenvermittlungsdienst, weil Kalanick in der Wirtschaftsberatergruppe von Präsident Donald Trump saß. Unter dem Hashtag DeleteUber forderten sie dazu auf, die Uber-App zu löschen. Kalanick stieg aus dem Gremium wieder aus. (APA/red, 28.2.2017)