Naypyidaw – Myanmar hat Vorwürfe wegen der Gewalt gegen die Minderheit der Rohingya scharf zurückgewiesen. Die Kritik der Vereinten Nationen sei voreingenommen, sagte eine Beraterin von Friedensnobelpreisträgerin und De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi.

Suu Kyis Vertraute bezog sich auf einen Bericht von Anfang Februar, in dem die UN-Sonderberichterstatterin Yanghee Lee die Tötung hunderter Rohingya bei einer Armeeoffensive anprangerte. "Was Yanghee Lee da macht, ist nicht fair. Es ist voreingenommen", sagte Win Htein der Nachrichtenagentur AFP.

Am Dienstag hatte bereits Armeechef Mya Tun Oo die Vorwürfe bei einer Pressekonferenz zurückgewiesen und sie "einseitig" genannt. Nur 76 Rohingya seien ums Leben gekommen, nicht hunderte, wie die Uno angab. Die Truppen im westlichen Bundesstaat Rakhine handelten rechtmäßig, so der Armeechef.

Flüchtlinge berichten von Massakern

In Rakhine war der Konflikt zwischen der muslimischen Minderheit der Rohingya und dem Militär im Oktober wieder voll entbrannt. Die Armee entsandte nach einer Angriffsserie auf Grenzposten Truppen in das Siedlungsgebiet der Rohingya in Rakhine. Seitdem sind nach Angaben der UN 73.000 Rohingya vor der Gewalt nach Bangladesch geflohen.

Flüchtlinge berichteten von niedergestochenen Babys, lebendig verbrannten Menschen und Massenvergewaltigungen. Es wird erwartet, dass UN-Berichterstatterin Yanghee in der kommenden Woche eine Kommission ins Leben ruft, um den Vorwürfen nachzugehen. (APA, 1.3.2017)