Mittlerweile hört man mit intimeren Geräten: Große Hörgeräte wie diese hier mit Hörnern hatten militärische Zwecke.

Foto: Museum Waalsdorp, Den Haag

Menschen, die mit Kopfhörern des Weges gehen, hören meist zwar Musik, aber auch Belletristik wird wieder als etwas Hörbares gefeiert. Stichwort Hörbücher. Ein Boom, der nicht unmittelbar das Hörspiel betrifft, der aber die Kunst des Zuhörens neu belebt.

Das Hörspiel selbst, eine Hervorbringung der Radiotechnik, könnte von dieser Entwicklung profitieren, auch wenn dessen Produktions- und Rezeptionsbedingungen andere sind: Das Hörspiel ist im Radio zu Hause. Und so widmet sich die zweite Ausgabe des Festivals Horchposten in diesem Jahr den Hörspielredaktionen und ihren Menschen.

Die Schriftstellerin und Hörspielregisseurin Falkner hat für diesen an vier einzelnen Tagen anberaumten Schwerpunkt in der Alten Schmiede ein Programm kuratiert. Beginnend mit Montag, 6. März, werden Institutionen und ihre Hörspielarbeiten präsentiert. Den Anfang macht der Berliner Robert Schoen, der im Gespräch mit Redakteur Peter Liermann (Hessischer Rundfunk) sein Hörspiel Ein verrauchtes Idyll vorstellt.

Am 28. März spricht Hörspieldramaturgin Isabel Platthaus (WDR) über exemplarische Produktionen ihres Senders; am 3. April tut dies Herbert Kapfer für den Bayerischen Rundfunk (ebenda Leiter der Abteilung Hörspiel und Medienkunst). Den Abschluss am 4. April machen Projektvorstellungen von Studierenden: an der Schule für Dichtung, am Institut für Sprachkunst und an der Fachhochschule St. Pölten. Gefolgt von einem Abschlussgespräch über Auftrag und Verpflichtung des öffentlich-rechtlichen Radios (u. a. mit Kurt Reissnegger von Ö1).

Als später Epilog zum Festival präsentiert Gerhard Rühm am 20. April den soeben neu erschienenen Band seiner Werkausgabe, Radiophone Poesie (Matthes & Seitz 2016). (afze, 3.3.2017)