Oxford – Eine Langzeitstudie britischer Wissenschaftler liefert Hinweise auf den Zusammenhang von Autoimmunerkrankungen und Demenz. Die Ergebnisse unterstützen frühere Thesen, wonach Alzheimer eine autoimmune Komponente hat.

Clare J. Wotton und Michael J. Goldacre vom Nuffield Department of Population Health der University of Oxford untersuchten den Zusammenhang von Spitalsaufnahmen aufgrund von Autoimmunerkrankungen und späteren Aufnahmen für Demenz. Zur Auswertung herangezogen wurden britische Spitalsdaten zwischen den Jahren 1999 und 2012.

Mehr als 25 Autoimmunkrankheiten wurden in die Untersuchung miteinbezogen. Davon konnten Wotton und Goldacre 18 in Zusammenhang mit Demenz bringen.

Die Forscher beobachteten, dass Autoimmun-Patienten ein um 20% höheres Risiko hatten, an Demenz zu erkranken, als andere Patienten. Insbesondere Menschen, die bereits wegen Nebenniereninsuffizienz, Multiple Sklerose oder Lupus erythermatosus in Behandlung waren, würden eher mit einer Demenzerkrankung in ein Krankenhaus zurück zu kehren.

Ergebnisse unsicher

Auch festgestellt wurde jedoch, dass rheumatische Arthritis das Risiko einer Alzheimer-Erkrankung reduzieren könnte. Der Grund dafür liegt möglicherweise in der Behandlung der Autoimmunerkrankung mit entzündungshemmenden Medikamenten.

Die Wissenschaftler wiesen außerdem darauf hin, dass sich ihre Analyse ausschließlich auf Patienten beziehe, die bereits zuvor in einem Krankenhaus aufgenommen wurden. Ihre Ergebnisse basieren rein auf Beobachtungen und sind daher zu unsicher, um endgültige Schlüsse zu ziehen. Dennoch ist der Ansatz richtungsweisend für zukünftige Forschung an Demenzerkrankungen. (red, 3.3.2017)