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Kein Schulterstand, sondern: Götzendienst

Foto: Katharina Stögmüller/news/picturedesk

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Wer Yoga praktiziert, könne nicht mehr beten, weil er zu sehr auf sich selbst fixiert sei, ist Wagner überzeugt.

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"Yoga nur Körperübungen?", fragt der Hirte streng und stellt sogleich für seine Schäfchen klar: natürlich nicht. Auch wenn es "in katholischen Bildungshäusern" angeboten werde" – man dürfe sich über "die zerstörerische Kraft von Yoga" keine Illusionen machen. So schreibt der Windischgarstener Pfarrer Gerhard Maria Wagner in der aktuellen Februar-Ausgabe des Pfarrblatts Lebendige Pfarre.

Wagner weiß von Leuten zu berichten, die "sagen, dass sie nach einer Yogastunde psychisch ausgebrannt sind". Yogajünger würden oft von "negativen Gedanken" heimgesucht und verwandelten sich in "Individualisten und Egoisten". Weil: "Yoga ist keine reine Körperübung, sondern eine Spiritualität, die Menschen zu großen körperlichen und geistigen Leiden führt."

Wirken von Dämonen

Die Folgen seien fatal: Yogafreaks entfernten sich von Freunden und "entfremden sich von allem, was ihnen zuvor echte Freude geschenkt hatte." Das Allerschlimmste: Sie litten an Auszehrung und könnten nicht mehr beten. Wagner ist überzeugt: "Jedes Yoga ist im Grunde satanisch. Wer es praktiziert, öffnet sich selbst für das Wirken von Dämonen."

Mehr noch: "Verschiedene Yogapositionen sind verschiedenen Götzen gewidmet. Das führt dazu, dass wir uns durch die Ausübung von Yoga für das Wirken böser Geister öffnen", schreibt Wagner.

Harry Potter und Katrina

Die Windischgarstener Yogapraktizierenden werden zwar nicht erfreut sein über die Ansichten ihres Pfarrers, überrascht sind sie wohl kaum. Denn Wagner ist seit Jahren österreichweit bekannt für seine exzentrischen Ansichten zu Gott und Teufel: 2001 sorgte sich Pfarrer Wagner wegen der Harry-Potter-Bücher. In denen sei "Satanismus am Werk", donnerte er. Die Tsunami-Katastrophe und den Hurrikan Katrina, der New Orleans zerstört hatte, bezeichnete er als Gottes Strafe gegen Abtreibungskliniken und (schwule) Nachtklubs.

Diese und ähnliche eigenwillige Glaubensauslegungen kosteten den erzkonservativen Gottesmann 2009, nach massiven Protesten gegen seine Nominierung, das Amt des Weihbischofs von Linz.

Der "wahre" Islam

Aktuell sorgt sich Wagner auch wegen der Modernisierungsbestrebungen des Papstes. "Langweilig" würde die Kirche, wenn sie mit der Zeit gehe, befürchtet er. Und er stellt "Überlegungen zum Islam" an: Es sei blauäugig und dumm, schreibt Wagner, wenn man glaube, dass "die Taten des IS nichts mit dem wahren Islam zu tun hätten". (4.3.2017, Petra Stuiber)