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Die Erkrankungsraten bei Keuchhusten steigen in Österreich an. Aus Erhebungen zeigt sich, dass weder die allgemeine Bevölkerung noch Medizinstudenten gut über Impfungen informiert sind. Das sind Fakten, welche die Wiener Spezialistin Ursula Wiedermann-Schmidt auf der Fortbildungstagung der Österreichischen Apothekerkammer präsentierte.

Die Realität sieht in Österreich recht bedrückend aus. "Wir haben in Österreich bei Pertussis (Keuchhusten; Anm.) zwischen 2012 und 2016 einen kontinuierlichen Anstieg registriert. 2014 waren es noch vier Fälle pro 100.000 Einwohner und Jahr, 2016 bereits 14 je 100.000 Einwohner", sagte die Expertin vom Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der MedUni Wien. In absoluten Zahlen gab es 2014 in Österreich 339 Pertussis-Fälle, im Jahr darauf 515 – und im Jahr 2016 dann 1.165 Erkrankungen. Gegen Keuchhusten gibt es eine Impfung – immer weniger scheinen sie in Anspruch zu nehmen.

Impfung auch für Erwachsene

"Die Steiermark, Salzburg und Oberösterreich waren am meisten betroffen", sagte Ursula Wiedermann-Schmidt. Ein Teil der Entwicklung könne aber auch mit dem nunmehr besseren Meldesystem und mit besserer Diagnostik in Zusammenhang stehen. Umgekehrt aber wurde in den vergangenen Jahren von Fachleuten immer wieder darauf hingewiesen, dass besonders Erwachsene auf die regelmäßige Auffrischung bei der Keuchhustenimpfung (als Diphtherie-Tetanus-Pertussis-Immunisierung) zumindest alle zehn Jahre vergessen bzw. nicht darauf hingewiesen werden. (red/APA, 6.3.2017)