Von 15. bis 17. Mai findet die Wahl zur Österreichischen Hochschülerschaft statt.

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Wien – Die ÖVP-nahe Aktionsgemeinschaft ist am Montag mit der Präsentation einer Umfrage in den ÖH-Wahlkampf gestartet. Von 16. bis 18. Mai findet die Wahl zur Österreichischen Hochschülerschaft statt, die AG wird dabei wohl einen Fokus auf Zugangsregeln legen.

Die größte ÖH-Fraktion bekam bei der Wahl 2015 mit 26,7 Prozent die meisten Stimmen, ist derzeit aber in Opposition. Für den Startschuss in den Wahlkampf hat sie einen Online-Fragebogen an 337.000 Studierende verschickt, 14.413 nahmen teil. Die Umfrage ist nicht repräsentativ, soll aber ein "Stimmungsbild" der Studierenden wiedergeben, sagte AG-Obmann Andreas Jilly bei der Präsentation.

Für Zugangsregeln

Die Teilnehmer der Umfragen sind zu einem großen Teil für die Einführung von Zugangsbeschränkungen. Die Frage "Glaubst du, dass Zugangsregelungen (wie z. B. faire Aufnahmetests oder Self Assessment) helfen könnten, um in stark nachgefragten Studienrichtungen die Qualität zu steigern?" beantworteten 65 Prozent mit Ja. 28 Prozent sind demnach gegen Zugangsregeln, sieben Prozent hatten keine Meinung.

"Das bestätigt die Platzproblematik an den Universitäten", sagt Jilly. Ein "geregeltes Zugangsmanagement" sei notwendig. Die AG begrüße deshalb die von ÖVP und SPÖ geplante Studienplatzfinanzierung, die Aufnahmeverfahren für alle Fächer vorsieht. Die Ergebnisse würden zudem zeigen, dass die Bundesvertretung der ÖH mit ihrer Ablehnung von Zugangsregeln die Studierenden nicht vertrete. "Sie vertritt nur ihre eigene Ideologie, das ist einer Interessenvertretung nicht würdig."

Gegen Gendern

Der Umfrage zufolge sind 75 Prozent der Befragten dagegen, dass sich "Gendern", also geschlechtergerechte Sprache, auf die Beurteilung von wissenschaftlichen Arbeiten auswirkt. "Die Leistung soll im Vordergrund stehen und nicht ein politisches Statement", meint Jilly dazu. Positiv sehen die Befragten die Zusammenarbeit der Hochschulen mit privaten Unternehmen, 74 Prozent sind dafür.

Der AG-Obmann ortet außerdem "Zukunftsängste" bei den Studierenden, weil sich 42 Prozent der Befragten nicht gut auf die Arbeitswelt vorbereitet fühlen. Die AG fordere deshalb auch an den Universitäten die Vermittlung von "Soft Skills" mit Bewerbungs- und Rhetoriktrainings.

24/7 an Bibliotheken

In ihrer Umfrage aufgegriffen hat die AG den Vorschlag von ÖVP-Wien-Obmann Gernot Blümel, die Öffnungszeiten der Universitätsbibliotheken auf 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche zu erweitern. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten hält das für einen guten Vorschlag, ein Drittel ist dagegen, 15 Prozent haben keine Meinung dazu. Es habe einige E-Mails von Studierenden gegeben, die zwar eine Ausweitung der Öffnungszeiten wollen, aber einen 24-Stunden-Betrieb zu viel finden, sagt Jilly. Diese Frage müsse man deshalb wohl standortbezogen entscheiden.

Die Grünen & Alternativen Studierenden (Gras) kritisieren die Umfrage in einer Aussendung. Sie berücksichtige Parameter wie Geschlecht, familiären Hintergrund und Erwerbstätigkeit nicht und sei deshalb nicht repräsentativ. (koli, 6.3.2017)