Lissabon – Nach Nummer 2008 und 3008 fährt Peugeot mit dem 5008 den eingeschlagenen Weg in Richtung SUV weiter. Mit 5008 wurde vorher nämlich ein Kompaktvan bezeichnet. Jetzt hat man den 5008 also auch zum SUV umdefiniert. Er ist gewissermaßen die Large-Version des 3008, besteht aus 70 Prozent gleichen Teilen, ist aber um 19 Zentimeter länger als dieser und beruft sich übrigens auch auf die gleiche technische Basis wie der Gerade-noch-Kompaktwagen 308.

Der größere Bruder des 3008 trägt die Kennung 5008, auch er hat stilistisch den Van-Ansatz abgeschüttelt, setzt jetzt auf SUV-Optik. Allrad gibt es trotzdem nicht – dafür ein wohnliches Auto.
Foto: Peugeot

Ohne Scheu werden die zwei wichtigsten Konkurrenten genannt: Skoda Kodiaq und Nissan X-Trail, beide ebenfalls Fahrzeuge des sogenannten C-Segments, die auch mit sieben Sitzen zu haben sind.

Foto: Peugeot

Also gleich zur Sache: Die dritte Reihe im Siebensitzer lässt sich vollständig versenken, und die zweite Reihe verschwindet bei Bedarf nahezu nahtlos im Boden. Was eine gut brauchbare ebene Ladefläche ergibt, tatsächlich vergleichbar mit einem Van. Alle fünf rückwärtigen Sitze lassen sich zwecks weiterer Volumenvergrößerung auch herausnehmen. Die drei Sitze der zweiten Reihe sind baugleich.

Foto: Peugeot

Somit hat er die Glaubwürdigkeitsprüfung im Sinne der Nachfolge eines Vans bravourös bestanden, zumal die multidirektionale Verschiebbarkeit der Sitze auch dann noch brauchbare Konstellationen ergibt, wenn tatsächlich sieben Leute einsteigen. Die dritte Reihe ist allerdings schon eher für Kinder gedacht. Wir sehen also schon, der Trick, den Van mit der mächtigen SUV-Schnauze zu verheiraten, ist voll gelungen. Und da ist auch keine Bruchlinie im Design zu entdecken.

Foto: Peugeot

Was den übrigen Innenraum angeht, vor allem das Armaturenbrett: wenig Unterschied zum 3008. Die sogenannte Höherpositionierung der Marke wird durch Verwendung tatsächlich sympathischer Materialien und durch fein ausgearbeitete Details unterstrichen. Der Einsatz von Klavierlack macht eine Menge her.

Foto: Peugeot

Auf Seite des Antriebs sind die hervorragenden Verbrauchs- und damit CO2-Werte hervorzuheben, jedenfalls auf dem Papier. Sowohl Benziner als auch Diesel nähern sich schon der 100-Gramm-Marke, womit sie von den geforderten 95 g/km für 2020 nicht mehr weit entfernt sind, und das ohne zusätzliche aufwendige alternative Hybridtechnik, in einer doch schon gehobenen Gewichtsklasse von 1,5 Tonnen. Dass der Wagen wie seine kleineren Brüder auch nicht mit Allradantrieb zu haben ist, soll durch die gefinkelte Schlupfregelung abgefedert werden. Immerhin: Es lauert auch eine Plug-in-Hybrid-Variante am Horizont mit zusätzlichem Elektroantrieb an der Hinterachse.

Foto: Peugeot

Nicht nur in der Qualitätsanmutung sind Fortschritte bemerkbar. Erfreulich ist auch das sehr geringe Geräuschniveau, wo immer man hinhört. Motor, Fahrwerk, Wind. Es ist sehr leise in diesem Auto, im Diesel wie im Benziner. Und es wird auch auf löchriger Schotterstraße nicht lauter. Das Fahrwerk ist für einen Franzosen relativ straff und lässt wie jeder andere SUV auch kurze Stöße am ehesten spüren. (Rudolf Skarics, 18.3.2017)

Foto: Peugeot

Nachlese:

Škoda Kodiaq: Großer Wagen im bewährten Dreigestirn

Nissan X-Trail: Transformationszeitalter